Der Ego-Shooter „Crysis 2“ ist als bestes deutsches Computerspiel ausgezeichnet worden und hat damit erneut die Debatte um sogenannte „Killerspiele“ befeuert. Das Spiel habe „technologisch, qualitativ und ökonomisch weltweit Publikum und Fachwelt überzeugt und begeistert“, begründete die Jury ihre Wahl. An die Ehrung gebunden ist auch ein Preisgeld von 500.000 Euro, die der Entwickler Crytek damit erhält.
Schon die Nominierung des Ego-Shooters für den vom Bundestag mitgetragenen Preis hat für Aufsehen gesorgt. Die Vorauswahl des „Killerspiels“ sei „unvertretbar“, erklärte der kulturpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen. Offenbar habe man bei der bei der Wahl vor allem auf technische und nicht auf pädagogische Aspekte geachtet. „Sogenannte Ballerspiele dürfen nicht honoriert werden, auch wenn sie technisch noch so ausgereift sind“, so Börnsen. Dem hielt Thomas Jarzombek, CDU-Bundestagsabgeordneter und eines von zwei Jurymitgliedern aus den Reihen der Union entgegen: „Wenn ein Film wie Quentin Tarantinos `Inglorious Basterds` mit Millionen von öffentlichen Geldern gefördert wurde und sogar mit dem Prädikat `wertvoll` ausgezeichnet wird, kann man nicht Spiele verschmähen, die nicht viel anders sind.“ Der pädagogische Wert sei nur ein Kriterium des Computerspielpreises. Die Fachwelt war sich jedenfalls einig, dass „Crysis 2“ den Preis zurecht bekam. „Deutschland hat weltweit eines der verbindlichsten Systeme beim Jugendschutz. Und Computerspiele verdienen einen vorurteilsfreien Blick wie alle anderen Medien auch“, erklärte Felix Falk, Geschäftsführer der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Der Deutsche Computerspielpreis wird jährlich seit 2009 verliehen.