Implantate sind in aller Munde: Viele Menschen tragen sie, egal in welcher Altersklasse. Als Ersatz für verlorene Zähne dienen sie als ideale Stützpfeiler für Kronen oder Brücken. „Um Patienten bei der Entscheidung für oder gegen Implantate zu unterstützen, erhalten sie grundsätzlich eine ausführliche Aufklärung“, betont Zahnarzt und Implantologe Milan Michalides, Gründer der Zahnarztpraxis Michalides & Lang in Stuhr bei Bremen. Im Folgenden erklärt er die sieben wichtigsten Fakten rund um die künstlichen Zahnwurzeln.
1) Bewährt
Bereits seit über 45 Jahren setzen Zahnärzte ihren Patienten Implantate ein. Gegenüber anderen Verfahren weist der bewährte Zahnersatz viele Vorteile auf. „Wir beschleifen beim Setzen künstlicher Wurzeln keine gesunden Zähne, die an eine Lücke angrenzen“, erläutert Milan Michalides. „Außerdem kommen Implantate echten Zähnen in Form und Funktion sehr nah.“
2) Kieferknochenaufbau
Bestehen Lücken über einen längeren Zeitraum, laufen Patienten Gefahr, dass sich der Kieferknochen zurückbildet. Vor dem Setzen eines Implantats bauen Ärzte in diesem Fall den Knochen mithilfe von körpereigenem Material wieder auf. „Hierzu entnehmen wir gesundes Gewebe und bereiten es auf“, erklärt der Implantologe. „Neugewonnener Knochen gewährleistet dann einen stabilen Halt und wir können den Zahnersatz einsetzen.“
3) Knochentypen
Für unterschiedliche Knochenqualitäten gibt es verschiedene Implantatformen. Mithilfe von dreidimensionalen Aufnahmen des Kiefers bestimmt der Arzt Stabilität und Dichte des Knochens. Im Folgenden entscheiden diese Faktoren über die Art der künstlichen Wurzel. „Für Patienten mit weichem Kieferknochen eignet sich ein grobes Gewinde, damit es genug Halt bekommt“, weiß Milan Michalides. „Bei härteren Strukturen nutzen wir meist Implantate mit feinem Gewinde.“
4) Allergenfrei
Künstliche Zahnwurzeln bestehen in der Regel aus dem Metall Titan, das ursprünglich aus der Luft- und Raumfahrttechnik stammt. Milan Michalides erklärt: „In der Zahnmedizin hat sich der Stoff durchgesetzt, da es keine bekannten Allergien gegen Titan gibt und es sich somit für jedermann eignet.“ Im Gegensatz zu anderen Metallen lässt sich Titan auch gut röntgen und vereinfacht daher zahnärztliche Untersuchungen.
5) Vorsicht bei Entzündungen
Patienten müssen im Anschluss an eine Implantation auf eine gute Mundhygiene achten, um entzündliche Prozesse zu vermeiden. Als Auslöser für Probleme gelten oft Parodontitis oder ein erschwerter Wundheilungsprozess. Infektionen können zu Knochenverlust und im schlimmsten Fall zum Ausfall der künstlichen Wurzel führen. Milan Michalides betont: „Sobald Patienten Anzeichen wie beispielsweise häufiges Zahnfleischbluten beobachten, sollten sie einen Spezialisten aufsuchen.“
6) Sicherheit durch Röntgen
Implantate erfordern außerdem in regelmäßigen Abständen Röntgenkontrollen. Anfangs dienen diese vor allem dem Zweck, den korrekten Sitz und den Einheilprozess zu kontrollieren. „Auch nach dem Einbringen des Implantats überprüfen wir regelmäßig die Lage und den umliegenden Knochen“, erläutert der Arzt. „So stellen wir sicher, dass die künstliche Wurzel die Zahnreihe zuverlässig vervollständigt.“
7) Beständig
Bei sorgfältiger Pflege halten Implantate ein Leben lang. „Regelmäßiges Putzen sowie der Gebrauch von Zahnseide und Mundspüllösungen beugen sogenannter Periimplantitis vor“, weiß Milan Michalides. „So können sich keine schädlichen Bakterien in den Zahnzwischenräumen absetzen und Knochen sowie Zahnfleisch bleiben gesund.“