Familienunternehmer-Verband wirft Union Übermut beim Betreuungsgeld vor

Der Kompromissvorschlag von Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) beim Betreuungsgeld stößt auf scharfe Kritik beim Familienunternehmer-Verband. „Die sprudelnden Steuereinnahmen und die volle Rentenkasse durch den Aufschwung haben die Union übermütig gemacht“, sagte Verbandspräsident Lutz Goebel „Handelsblatt-Online“. Schon das Betreuungsgeld sei „fehlgerichtet“.

Wenn zudem noch der Renten-Bonus für vor 1992 geborene Kinder kräftig angehoben werde, setze man an der völlig falschen Stelle an. „Nachhaltiger wäre es für zukünftige Generationen, endlich durch Kapitaldeckungselemente Rücklagen im Rentensystem zu schaffen und auch die hohen Beiträge zu senken“, sagte Goebel. „Die durch unsere Beiträge gut gefüllte Rentenkasse bietet dafür endlich eine Chance.“ Goebel machte überdies deutlich, dass Deutschlands Problem im internationalen Vergleich nicht eine zu geringe finanzielle Unterstützung der Eltern sei, sondern nicht ausreichende Betreuungseinrichtungen für Kinder, deren Mütter und Väter arbeiten wollen. „Das Betreuungsgeld setzt falsche Anreize für die Zukunft, in der wir den Fachkräftemangel bewältigen müssen“, sagte er. „Es ist zudem integrationsfeindlich, weil dann viele Migrantenkinder zu Hause bleiben und zu spät richtig Deutsch lernen.“