Sittensen: Anklage gegen Rentner nach Todesschüssen erlassen

Die Staatsanwaltschaft in Stade hat im Falle eines Rentners, der im Dezember 2010 einen jugendlichen Räuber erschossen hatte, aufgrund neuer Zeugenaussagen Anklage erhoben. „Es sieht jetzt nicht mehr danach aus, als habe er in Notwehr geschossen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Man sei zunächst davon ausgegangen, dass der 78-Jährige aus Notwehr gehandelt hatte, die durch Verwirrung, Angst oder Schrecken infolge des Überfalls zustande kam.

Neue Zeugenaussagen der Komplizen des getöteten 16-Jährigen sowie Spuren vom Tatort ergaben allerdings eine neue rechtliche Bewertung der Ereignisse, aufgrund derer der Rentner wegen Totschlags angeklagt wurde. Er habe den Jugendlichen hinterrücks erschossen. Der Fall wurde im Sommer 2011 bereits eingestellt. Nach einer Beschwerde der Familie des Opfers wurde er jedoch erneut aufgenommen. Der Rentner wurde im Dezember 2010 in seinem Haus von dem Jugendlichen sowie vier weiteren Tätern überfallen. Sie wurden im vergangenen Sommer zu mehrjährigen Haftstrafen wegen räuberischer Erpressung und Körperverletzung verurteilt.