Vor der Stichwahl um die Präsidentschaft in Frankreich haben die Grünen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) davor gewarnt, den konservativen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy beim Werben um Stimmen aus dem rechtsextremen Lager zu unterstützen. „Statt weiter an Sarkozy zu kleben, erwartet man in Europa von Merkel eine Ansage gegen die ersten Schengen-Auflösungserscheinungen“, sagte Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck „Handelsblatt-Online“. Die deutsch-französische Initiative von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und seinem Pariser Amtskollegen Claude Guéant für einen Rückfall in die Schlagbaumzeit sei der erste Schritt hin zum Ende des Projekts eines gemeinsamen Europas.
Mit diesen „durchschaubaren Wahlkampfaktionen“ werde Rechtspopulisten der Weg geebnet. Sarkozy habe mit seiner Haltung zu den offenen Grenzen im Schengen-Raum und anderen Aussagen bereits die Kandidatin der rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, gestärkt „und es besteht die Gefahr, dass er für die Stichwahl noch weiter nach rechts rückt“. Merkel dürfe diesen Schritt nicht mitgehen.