Smart Homes sind keine Zukunftsmusik
München, 23. April 2012 – Das CleanEnergy Project, eines der größten Branchennetzwerke für Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit mit über 45.000 Mitgliedern veröffentlicht zusammen mit der IEEE Standards Association die Ergebnisse seiner Umfrage zum Thema Smart Homes. Über 1.000 Teilnehmer beantworteten Fragen zu den Erwartungen an Smart Home-Konzepte und gaben ihre Einschätzungen zur aktuellen und zukünftigen Entwicklung, zu Hindernissen und Treibern für diesen Bereich ab. Die Befragten erwarten von Smart Homes vor allem eine bessere Übersicht über den Energieverbrauch sowie intelligente Steuerungs- und Kontrollmöglichkeiten und eine Verbesserung des Wohnkomforts. Hindernisse bei der Umsetzung solcher Konzepte sehen die Umfrageteilnehmer in mangelnder Verbraucherinformation, hohen Anschaffungskosten und der Angst vor Datenmissbrauch. Eine gezielte Aufklärung zum Thema Smart Home-Optionen und ein damit wachsendes Interesse der Verbraucher sowie neue Angebote aus der Industrie und Anreize für Investitionen in die technischen Produkte, sind wichtige Schritte für die Etablierung von Smart Homes, so das Fazit der Studie.
Die Umfrage wurde im März 2012 durchgeführt. 1014 Mitglieder des CleanEnergy Projects beantworteten zehn Multiple-Choice Fragen mit der Option auf individuelle Zusatzantworten bei vier Fragen. Die gesamte Dokumentation der Umfrageergebnisse steht zum Download und zur redaktionellen Verwendung zur Verfügung.
Was kann man sich unter einem Smart Home vorstellen? „Smart Home-Konzepte sprechen viele Bereiche an. Bekannt ist sicher die Integration von Energiequellen wie Solar-, Geothermal- oder Pellet- Heizsysteme, die Hausbesitzer unabhängiger von Energielieferanten machen. Eine intelligente Infrastruktur, betrifft aber auch eine mögliche Interaktion mit Energieanbietern sodass der Energieverbrauch und die Kosten gesenkt werden können. Darüber hinaus geht es um das Management von Geräten und Anlagen im Haus. Die Kontrolle der Geräte oder der Beleuchtung kann beispielsweise durch Power Line Kommunikation (PLC) geregelt werden. Diese Technologie nutzt die regulären Stromleitungen im Haus. Mit einem Adapter an der Steckdose kann man so Computer, Peripheriegeräte, TV- und Stereoanlagen etc. miteinander zu verbinden und beispielsweise HDTV-Videos vom Computer im Arbeitszimmer zum TV im Wohnzimmer übertragen“, erklärt Jean-Philippe Faure von der IEEE Standards Association. 82 Prozent der Umfrageteilnehmer war das Grundkonzept eines Smart Home-Konzepts bekannt.
Auf die Frage, ob Smart Homes bereits umgesetzt werden oder Zukunftsmusik sind, gaben 47 Prozent an, dass dieses Konzept teilweise schon heute umgesetzt wird, 44 Prozent erwarten eine Umsetzung in den nächsten fünf bis zehn Jahren. 81 Prozent der Befragten würden gerne in einem Smart Home leben. Als Vorteil werden Übersicht und Kontrolle über den Energieverbrauch (76%) sowie dessen Senkung (81%) gesehen. Häufig wurde auch die Verbesserung des Wohnkomforts (71%) genannt. Nur sechs Prozent der Befragten lehnen Smart Homes ab und nennen dafür Gründe, wie Angst vor Datenmissbrauch und zu hohe Anschaffungskosten.
63 Prozent der Teilnehmer informieren sich bereits über Geräte zur Optimierung des Stromverbrauches. Weitere 33 Prozent signalisieren Interesse, sind aber noch wenig informiert. Einen genauen Überblick über den eigenen Stromverbrauch in den einzelnen Bereichen des Haushalts haben nach eigener Einschätzung 34 Prozent. Die Hälfte der Befragten hingegen kennt zwar die Stromkosten aber nicht wie viel Strom in den einzelnen Bereichen verbraucht wird. Von einem Smart Home erhoffen sich 83 Prozent der Befragten „Energiefresser“ im Haushalt zu identifizieren und den Verbrauch dann gezielt senken zu können. Dabei wären sie nicht nur bereit, alte Geräte auszutauschen, sonder auch das eigene Verhalten zu ändern. Dazu erwarten sich die Befragten in Zukunft, auch durch eigne Energieproduktion unabhängiger von Energiekonzernen zu werden oder mit Smart Home-Konzepten spezielle Angebote von Energieversorgern mit niedrigen Tarifen nutzen zu können.
Was können Politik und Industrie tun, um Anreize zu schaffen? „Auf der einen Seite kann die Politik natürlich neue Technologien mit Förderprogrammen unterstützen. Wichtig ist jedoch, dass Politik und Industrie gleichzeitig auch die Verbraucher über Innovationen, deren Anwendungsbereiche und Vorteile aufklären, damit die neuen Technologien und Konzepte auch angenommen werden. Es könnten für die Nutzer auch spezielle Energietarife zu bestimmten Zeiten eingeführt werden“, so Dr. Charlton Adams Vorstandsmitglied der IEEE-Organisation.
Auf die Frage, welche Faktoren die Umsetzung momentan noch behindern nennen 71 Prozent hohe Anschaffungskosten für die Geräte und Technologie. 55 Prozent sehen auch die Einigung von Industrie und Politik auf gemeinsame Standards und Konzepte als wichtigen Faktor. Als wichtigste Treiber für eine breitete Realisierung von Smart Homes sehen die Umfrageteilnehmer vor allem ein wachsendes Interesse der Verbraucher (72%), attraktive Angebote der Industrie (66%) und mehr Aufklärung und Informationen (63%).
Die Befragten fordern mehr Initiative von Politik, Verbänden und der Industrie sowie eine breitere Aufklärung und Informationen über die Vorteile von Smart Homes und intelligenter Infrastruktur. Sie erwarten in diesem Zusammenhang Förderprogramme und spezielle Tarife, die einen Investitionsanreiz schaffen. Außerdem müssen Kunden über Datensicherheit und andere Bereiche aufgeklärt werden, in denen sie sich unsicher fühlen.
Die Dokumentation der Umfrageergebnisse gibt es als PDF Download unter <a href="http://www.gcpr.de/downloads/IEEE/Smart-Home-Umfrage_CleanEnergy-Project-IEEE.pdf„>http://www.gcpr.de/downloads/IEEE/Smart-Home-Umfrage_CleanEnergy-Project-IEEE.pdf
Ein Interview mit den Smart Grid und Smart Home-Experten Dr. Charlton Adams und Jean-Philippe Faure finden Sie hier <a href="http://www.cleanenergy-project.de/feuilleton/interviews/300-interviews/4962-interview-mit-ieee„>http://www.cleanenergy-project.de/feuilleton/interviews/300-interviews/4962-interview-mit-ieee
Über die IEEE Standards Association
Die IEEE Standards Association (IEEE-SA) gehört zu IEEE und ist eine weltweit anerkannte Organisation zur Etablierung von Standards. IEEE-SA entwickelt und verabschiedete Standards im Rahmen eines offenen, gemeinschaftlichen Prozesses unter aktiver Beteiligung der Industrie und unter Berücksichtigung zahlreicher Interessengruppen. IEEE Standards legen Spezifikationen und standardisierte Verfahren auf Basis aktueller wissenschaftlicher und technologischer Erkenntnisse fest. Das Portfolio von IEEE-SA umfasst über 900 angewandte Standards; mehr als 500 weitere befinden sich im Entwicklungsprozess. Weitere Informationen: standards.ieee.org
Über das CleanEnergy Project:
Das CleanEnergy Project ist eine internationale Initiative für Erneuerbare Energien, Cleantech und Nachhaltigkeit. Das CleanEnergy Project besteht aus einem Online-Magazin, einer schnell wachsenden Social Community und wird getragen vom GlobalCom PR-Network, einem internationalen Agentur-Netzwerk für Pressearbeit und Kommunikation, das Events, Kooperationen und Partnerprogramme initiiert und ökologisch sinnvolle Konzepte unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter: cleanenergy-project.de | gcpr.de
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