Das Fertighaus-Konzept des schwedischen Möbelriesen Ikea ist einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ (Freitagausgabe) zufolge in Deutschland gescheitert. „Derzeit werden die Häuser nicht aktiv angeboten“, bestätigte eine Sprecherin von Ikea Deutschland der Zeitung. Auch auf Nachfrage seien sie nicht mehr verfügbar.
Den Angaben zufolge wird das Konzept derzeit erneut überarbeitet. Dabei gehe es sowohl um das Haus an sich als auch um die Standorte, sagte die Sprecherin. Während sich die Häuser der Konzerntochter Boklok in Skandinavien und England seit Jahren gut verkaufen, wurde in Deutschland seit dem Projektstart vor zwei Jahren lediglich eine Siedlung mit acht Häusern in Wiesbaden-Auringen realisiert. Weitere Projekte in Offenbach und Wiesbaden dagegen mussten mangels Nachfrage aufgegeben werden. Das Thema sei deswegen aber nicht tot, heißt es aus der Landeszentrale im hessischen Wallau. „Es ruht.“ Ikeas Bau-Partner Bien-Zenker rechnet indes nicht mit einem Aufleben. „Das Vertriebskonzept hat nicht funktioniert“, begründet Günter Baum, der Geschäftsführer des Fertighausherstellers. Nach weiteren gemeinsamen Aktivitäten sehe es derzeit nicht aus, auch wenn der Kontakt noch nicht völlig abgebrochen sei. Einen Imageschaden befürchtet Ikea durch das Scheitern des Projekts nicht. „Wir haben die Bereitschaft dazuzulernen“, sagt die Sprecherin. Man müsse auch mal Neues ausprobieren. Genau das macht Ikea nun in einem anderen Bereich. Das Einrichtungshaus bietet künftig auch Möbel mit eingebauten Multimediageräten wie Fernseher oder Bluray-Spieler.