igus auf der „CeMAT“: E-Engineering im Web, Produktvielfalt schnell ab Lager
Neuer Standard für Regalbediengeräte: Das System „guidelok slimline F“ von igus GmbH, Köln, für Masthöhen bis 50 Meter, hohe Geschwindigkeiten bis 7 m/s und Beschleunigungen bis 10 m/s2. Vertikale Energieketten-Anwendungen brauchen damit keine aufwändigen
Auf der „CeMAT“ in Hannover präsentierte Kunststofftechnik-Experte igus GmbH, Köln, viele Neuheiten und Fortentwicklungen speziell für die Intralogistik. Das Unternehmen, Spezialist für Energiekettensysteme, realisiert jeden Tag rund 38.000 Meter Verfahrwege, um dynamisch bewegte Verbraucher sicher mit Energie, Daten und Medien zu versorgen. „Aufgrund der uns vorliegenden Zahlen“, so CEO Frank Blase auf einer Pressekonferenz, „ist unser Energieketten-Baukasten damit die populärste Lösung für Energiezuführungsaufgaben weltweit.“ Mit nur einem modularen Baukasten von Ketten, Leitungen und Zubehör – über 70.000 Teile umfassend – können Kunden nahezu jede Aufgabenstellung realisieren, vom Reinraum bis zum Betonwerk, von 800 m Verfahrweg bis Drehungen um 3.000°, von 10 g Beschleunigungen bis zu Ex-Schutz-Umgebungen. Frank Blase: „Mit wartungsfreien Kunststoffketten lassen sich, unterbrechungsfrei durchkontaktiert, alle Medien führen.“ Perfektionieren will das Unternehmen (2.000 Mitarbeiter, 310 Mio. Euro Umsatz) u.a. weiter seine Lieferschnelligkeit ab Lager. igus hat in 28 Ländern rund um den Globus eigene Niederlassungen zuzüglich Händlerstützpunkte in über 35 weiteren Ländern. Blase: „Das Ziel muss sein: online konfiguriert in Minuten, geliefert in 24 Stunden oder am gleichen Tag, auf Wunsch montiert vor Ort. Bei komplett konfektionierten Systemen, je nach Schwierigkeitsgrad, in ein bis maximal zehn Tagen, inklusive Systemgarantie. In den meisten Fällen“, so Blase, „kriegen wir das bereits hin.“ Eine wichtige Rolle im igus-Dreiklang von Schnelligkeit, Lebensdauer und Komfort spielen auch die aktuell 26 Internet-Werkzeuge auf www.igus.de, alle registrierungsfrei. Dort finden Anwender maßgeschneiderte Lösungen zur Energiezuführung, können konfigurieren, vom Innenaufteilungsdesign bis zum Layout der Gesamtanlage, und die Lebensdauern exakt berechnen, zum Beispiel mit „QuickLife“, der weltweit einzigen Lebensdauerberechnung für Energieketten.
Regalbediengeräte:
7 m/s schnell in die Höhe
Als neuen Standard für Regalbediengeräte (RBGs), Heber, Bau- und Kranaufzüge stellte Harald Nehring, Geschäftsbereichsleiter Energiekettensysteme, jetzt das System „guidelok slimline F“ vor. Nehring: „Wir verfügen über 25 Jahre Erfahrung in der vertikalen Achse, kommen auf etliche tausend Systeme.“ Bei Masthöhen bis 50 Meter, bis zu 7 m/s hohen Geschwindigkeiten und Beschleunigungen bis zu 10 m/s2 bleibe die Kette immer sicher in der Spur, auch bei heftigen Querbeschleunigungen komme es zu keinem seitlichen Ausschwingen z.B. in Richtung Regalkonstruktion. Das neue System „guidelok slimline F“ für hängende Energieketten-Anwendungen benötigt keinen geschlossenen Rinnenkanal oder andere aufwändige, teure Einhausungen. Stattdessen werden, nur alle zwei Meter, leichte schlanke Kunststoffsegmente montiert, was bis zu 80 Prozent Rinnenkosten einspart. Zwei automatisch betätigte Wippen in den Segmenten fixieren die Kette und sorgen für einen leisen, ruhigen Lauf. Fährt die Kette im Radius durch das Segment, wird die Wippe aktiviert und die Kette fixiert. Ergänzt werden die innovativen Verriegelungshebel durch offene Leitschienen aus verstärktem Kunststoff zwischen den Segmenten, was noch mehr Dynamik ermöglicht. Erste Auslieferungen für namhafte RBG-Hersteller stehen bereits diese Wochen an, berichtete Harald Nehring auf der „CeMAT“.
Energie, Daten und Medien,
alles durchkontaktiert
Ebenfalls Energie, Daten und Medien in einem System führt – horizontal – der sogenannte „micro flizz“ von igus. Im Gegensatz z.B. zu Stromschienen, die nur die reine Spannungsversorgung leisten, kann das kompakte, geschlossene System mit kleinsten Energieketten ausfallfrei auch etwa Steuersignale übertragen und Luft. Auch den klassischen Standardschleifleitungen sei das System überlegen, so Harald Nehring, aufgrund der störfreien, wesentlich schnelleren Datenübertragung zum Beispiel mit Bus- oder LWL-Leitungen. Beim „micro flizz“ sind das Ober- und das Untertrum der Energiekette von einander getrennt, so dass keine Reibung entstehen kann. Die Kette wird Platz sparend in einem Führungskanal, der Schutz vor Schmutz und Staub bietet, in einer Nut geführt. Bewegliche Seitenflügel halten die Kette sicher im Kanal: sobald sich die Energiekette im Radius biegt, legen sie sich flach, so dass die Kette die Nut verlassen und sanft abrollen kann. Das konfektionierte System für RBGs und Hallenkrane erlaubt Beschleunigungen bis 50 m/s2 und Geschwindigkeiten bis 6 m/s.
Hallenkrane: 80 Prozent
weniger Montagezeit
Zur schnellen und einfachen seitlichen Montage am Kranträger hat igus auf der „CeMAT“ eine neue Rinne vorgestellt, die an nahezu jeden Standardkran-Träger passt und damit keine Wege versperrt. Die einteilige Stahlrinne (optional Edelstahl, schwarz gepulvert oder als Sonderausführung in Aluminium) vereinfacht massiv die Elektrifizierung. Spezielle Kunststoffhalter fixieren im Abstand von 500 mm die Rinne und haben Kabelzuführungen, um die Leitungen direkt in die Energiekette einzuführen. Mittels integrierter Zugentlastungen in den Rinnenhaltern können die festverlegten Leitungen direkt am Kranträger befestigt werden. Für die schnelle Montage der Energiekette bestehen vorgefertigte Bohrbilder für die Ketten-Anschlusselemente. Igus bietet die neue „fastguide“-Rinne als Komplettpaket für Hallenkrane an für die Standardrinnenlänge von 2 m mit einer robusten „E2/000“-Energiekette und biegefesten „Chainflex“-Leitungen. Das neue System reduziert die Montagezeit um 80 Prozent, so das Unternehmen.
Rollenketten: 57 Prozent
Energieersparnis
Ideal für Anwendungen im Materialfluss mit hohen Verfahrgeschwindigkeiten bis 10 m/s und großen Füllgewichten bis 30 kg/m ist die Rollenenergiekette „P4.32“. Die „P4“-Serie, besonders leise und abriebfest, findet vor allem im Kranbau und in Fördersystemen Anwendung. Die Obertrumrollen laufen durch die Rollen des Untertums – also versetzt statt übereinander rollend -, was die Lebensdauer der Kette noch weiter erhöht. Zudem ist die Teilung der Kettenglieder mit und ohne Rolle gleich, wodurch die Energiekette einen besonders ruhigen und vibrationsfreien Lauf erzielt. Die tribologisch optimierten Profilrollen selbst sind unverlierbar in den Seitenteilen integriert. Überdies sinkt durch den Einsatz von Rollenenergieketten der Reibfaktor. Tests zufolge kann gegenüber gleitenden Ketten-Anwendungen die erforderliche Antriebsleistung so stark reduziert werden, dass sich bis zu 57 Prozent Energie einsparen lässt, kleinere Motoren inklusive Antriebssteuerung, Frequenzumrichter und Mechanik ausreichen.
Containerkrane:
1.000 Meter Verfahrweg
Die auf der „CeMAT“ vorgestellte „P4.32“ ist die kleinste Ausführung der „P4“-Familie. Vor über zehn Jahren hatte igus mit der Entwicklung der Rollen-Energiekette eine sichere Lösung für die Energie- und Datenübertragung im Kranbau entwickelt. Bei anspruchsvollsten Kraneinsätzen im Container- und Bulkhandling beweisen igus-Energiekettensysteme seitdem ihre Stärke rund um den Globus. Jüngst wurde der bereits 498ste Ship-to-Shore-Kran mit einer Energiekette der Kölner ausgerüstet. Hinzu kommen rund hundert Bockkrane und Schüttgutkrane. Und im Bereich RTG“s und RMG“s kommt das Unternehmen auf 3.500 Krane weltweit. Harald Nehring: „Mit dem vor drei Jahren eingeführten „P4″-System steht ein Produkt mit ausreichenden Reserven für die schnellsten und größten zurzeit denkbaren Krane zur Verfügung.“ Lange Verfahrwege bis 1.000 m sind damit funktionssicher möglich, die aktuell längste Strecke der Welt mit einer Kunststoff-Energiekette beträgt 615 m im tschechischen Kohlerevier Tusimice. Auch hat igus „rund um die Kette“ weitere Meilensteine entwickelt. Das reicht von schwimmenden Mitnehmern zum Ausgleich seitlicher Versatztoleranzen zwischen der Katzfahr- bzw. Kranfahrbahn und den Kettensystemen über die elektronische Zug-/Schubkraftüberwachung „PPDS“ zum Condition Monitoring bis hin zu kälteflexiblen „Chainflex“-Glasfaserleitungen für den dauerbewegten Einsatz in Ketten bei Temperaturen bis – 40 °C.
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