In mindestens einer privaten Klinik in Deutschland werden laut eines Berichtes von „Spiegel TV“ derzeit verbotene Stammzelltherapien relativ offen über das Internet angeboten. So sollen Ende Februar einer Wachkoma-Patientin aus Tunesien eigene Stammzellen aus dem Knochenmark entnommen und anschließend unter anderem ins Rückenmark transplantiert worden sein, zum Preis von 9.500 Euro. Der Klinik bei Bonn sei es jedoch nach einer Unterlassungsverfügung der Bezirksregierung Köln vom Dezember 2011 untersagt gewesen, Stammzellen herzustellen, berichtet „Spiegel TV“ weiter.
Die Behandlung der jungen Frau wäre demnach ein Verstoß gegen diese behördliche Verfügung. Laut dem Bericht hilft sich die Klinik mit einem Trick: Die verbotenen Therapien werden auf der Webseite demnach nur angezeigt, wenn man sie von einem Rechner außerhalb Deutschlands abruft. Erst im vergangenen Jahr hatte ein anderes Medizin-Unternehmen in Düsseldorf seinen Betrieb eingestellt, nachdem die zuständigen Behörden die dortigen Behandlungen untersagt hatten. Viele an Parkinson, Alzheimer oder Lähmungen leidende Patienten hoffen, in der Zukunft Heilung durch Stammzelltherapien zu bekommen, was allerdings nach Ansicht vieler Wissenschaftler derzeit noch nicht möglich ist.