Sind Pedelecs per se gefährlicher als herkömmliche Velos? Der pressedienst-fahrrad (www.pd-f.de) sagt: Nein! Denn wer ein paar Grundregeln beachtet, wird mit dem E-Bike oder den schnellen „S-Pedelecs“ sicheren Fahrspaß erleben. Der pressedienst-fahrrad hat die zehn wichtigsten Tipps zusammengestellt.
1. Wer liest, fährt sicherer: Betriebsanleitung sichten
Wie bei allen technischen Geräten steht auch vor der Inbetriebnahme eines Pedelecs ein genaues Studium der Betriebsanleitung. „Nur wer die Funktionen seines Pedelecs kennt und das Bedienelement routiniert bedient, kann seine volle Aufmerksamkeit aufs Verkehrsgeschehen und das neue Fahrgefühl richten“, verdeutlicht Kurt Schär, Geschäftsführer des Schweizer Pedelec-Pioniers Flyer.
2. Mit Luft und Öl sicher unterwegs: E-Bike checken
Vor der ersten Fahrt mit einem neuen Pedelec steht eine Funktionsprüfung von Bremsen, Reifen, Schaltung, Licht und Co. Über effizienten Vortrieb und Kurvenhalt entscheidet maßgeblich der Reifendruck. Die Hersteller führen auf der Seitenflanke den Minimal- und Maximaldruck des jeweiligen Modells auf. „Wer Reifen am Pedelec aufpumpt sollte beachten, dass Motor und Batterie im Vergleich zum Fahrrad ein Mehrgewicht darstellen. Somit ist der Druck tendenziell höher zu wählen als gewohnt“, rät Doris Klytta vom Reifenhersteller Schwalbe.
3. Eine Frage der Einstellung: E-Bike ergonomisch anpassen
Eine ergonomische Anpassung der Sitzposition und des Cockpits bringen Effizienz und Sicherheit. Beispiel Bremshebel: Um die maximale Bremsleistung abrufen zu können, setzt man den Hebel soweit nach innen, dass Zeige-und Mittelfinger den äußeren Rand des Bremsgriffs erreichen. So wird die maximale Hebelwirkung auch genutzt.“ weiß Rolf Häcker vom Ergonomie-Spezialisten Humpert.
4. Rückenwind-Routine entwicklen: An Zusatzschub gewöhnen
Pedelec („Pedal Electric Cycle“) bedeutet übersetzt: Pedalgetriebenes elektrisches Fahrrad. Nur wer tritt, spürt den Schub. Somit wird die Geschwindigkeit wie auch beim klassischen Fahrrad über die aufgebrachte Tretkraft gesteuert, diese wird lediglich durch Elektronik und Motor verstärkt. „An diesen Schubeffekt gewöhnt man sich schnell, am besten beginnt man mit den niedrigen Unterstützungsstufen in einem verkehrsberuhigten Umfeld“, erklärt Anke Namendorf vom niederländischen Hersteller Koga
5. Mut zum Aufstand: Die Grundposition für technisches Fahren
Für effizientes Pedalieren sitzt man im Sattel, in technisch schwierigen Situationen fährt man besser im Stehen. „Das schafft Raum zwischen Radler und Velo und erhöht den Aktionsradius des Fahrers“, erläutert Jan Zander von der Mountainbike-Schule Trailtech. In der Grundposition sind die Kurbeln waagerecht, der „Schokoladenfuß“ steht vorn, Arme und Beine sind fast durchgestreckt – der Körperschwerpunkt ist dann zentral über dem Rad und wird an die jeweilige Neigung des Weges angepasst.
6. Auch langsames Fahren will geübt sein: Gleichgewicht schulen
Langsame Fahrten gehören auch für E-Biker zur Tagesordnung im Straßenverkehr. Spurtreues Fahren bei langsamen Geschwindigkeiten lässt sich üben, etwa auf einem leicht abschüssigen Weg auf dem man seine Geschwindigkeit immer weiter verringert. Droht man zu kippen, stabilisiert ein gefühlvoller Tritt ins E-Pedal und das Spiel beginnt von vorn. „Wer hier aus dem Sattel geht und den Körperschwerpunkt leicht in Richtung Vorbau bringt, ist klar im Vorteil“, erläutert Technik-Coach Jan Zander.
7. Der Blick entscheidet: Vorausschauend Fahren
Vorausschauendes Fahren ist das A und O bei der Teilnahme im Straßenverkehr. Übersetzt man diesen Sachverhalt in Fahrtechnik, so ergibt sich folgende Grundregel: Die Blickrichtung entscheidet, wohin wir fahren und lässt uns Fahrsituationen mehr oder minder einschätzen. „Wer den Kopf vom Vorderrad löst und voraus schaut, fährt sicherer“, betont Fahrtechnik-Coach Jan Zander.
8. Schräglage statt Abwege: Kurven meistern
Auch bei schnellen oder langsamen Kurvenfahrten entscheidet die Blickrichtung: „Kopf und damit Oberkörper aktiv in die Kurvenrichtung drehen und frühzeitig aus der Kurve hinaus schauen“ rät Fahrtechnik-Lehrer Jan Zander. „In Kurven mit losem Untergrund sollte man unbedingt aus dem Sattel gehen und das Rad unter sich neigen. Der kurveninnere Arm ist dabei fast gestreckt, der äußere Arm angewinkelt. Dadurch bleibt der Körperschwerpunkt zentral über dem Rad. Das sorgt für ordentlich Druck auf den Reifen und erhöht den Grip“, erläutert Christian Malik vom E-MTB Hersteller Haibike. Zusatztipp vom Profi: „Kurveninneres Pedal nach oben bringen.“
9. Richtig halten statt flach liegen: Vollbremsung
Höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten und das Mehrgewicht von Motor und Antrieb verlangen eine stetige Bremsbereitschaft und eine saubere Technik bei einer Vollbremsung. Die ideale Körperhaltung beschreibt Fahrtechniklehrer Jan Zander wie folgt: „Man verlässt den Sattel und bringt den Körperschwerpunkt etwas hinter den Sattel. Arme und Beine sind dabei fast gestreckt und stützen sich gegen Pedal und Lenker. Die Arme nie komplett durchstrecken, so hat man weiterhin Spielraum für kleinere Lenkbewegungen.“
10. Üben für den Ernstfall: Hindernisse überwinden
Die häufigsten Tücken des Radalltags wie Bordsteinkanten und Schlaglöcher überwindet man am geschmeidigsten durch das bewusste Entlasten des Vorderrades. Dafür fährt man in der Grundposition aufs Hindernis zu. Arme und Beine sind leicht angewinkelt. Kurz vor der Kante beugt man die Arme stark ein, bringt den Oberkörper in Richtung Lenker („Liegestützposition“), um dann impulsartig das Körpergewicht nach hinten oben zu verlagern. Die Arme sind gestreckt, das Vorderrad wird entlastet und setzt behutsam hinter dem Hindernis auf. Katrin Pfeuffer vom Fahrrad- und E-Bikehersteller Hercules empfiehlt in diesem Zusammenhang den Motor während der ersten Versuche abzuschalten. Generell gilt: Bordsteinkanten am Besten im rechten Winkel anfahren. Sollte die Technik nämlich nicht gelingen, verhindert man ein Wegrutschen.
Der pressedienst-fahrrad hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem guten Fahrrad und dessen Anwendung mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Denn wir sind der Meinung, dass Radfahren nicht nur Spaß macht und fit hält, sondern noch mehr ist: Radfahren ist aktive, lustvolle Mobilität für Körper und Geist. Kurz: Radfahren ist Lebensqualität, Radfahren ist clever und Radfahren macht Lust auf mehr…
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