Studi-VZ-Verkauf an Facebook scheiterte an Datenschutzauflagen

Die Verlagsgruppe Holtzbrinck hat mit dem Gerücht aufgeräumt, den Verkauf seiner kriselnden VZ-Netzwerke an Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor Jahren leichtfertig ausgeschlagen zu haben. „Es ist ja nicht so, wie es oft dargestellt wird, dass wir das Potenzial von Facebook nicht gesehen hätten“, sagte Markus Schunk, Chef von Holtzbrinck Digital, der Tageszeitung „Die Welt“ (Dienstagausgabe). Obwohl man von Anfang an die große Zukunft von Social Networks gesehen habe, habe man sich nach anfänglichem Zögern am Ende doch für einen Verkauf an Zuckerberg entschieden.

„De facto waren die Verkaufsverhandlungen auch sehr weit fortgeschritten. Dass es am Ende doch nicht dazu kam, lag aber nicht an uns, sondern an datenschutzrechtlichen Auflagen gescheitert, die wir gar nicht beeinflussen konnten“, so Schunk. Zuckerberg soll Holtzbrinck damals im Gegenzug eine Beteiligung an Facebook angeboten haben – die auch angesichts des bevorstehenden Börsengangs des US-Unternehmens heute wohl Milliarden wert wäre. Schunk lässt sich von dem Gedanken daran aber heute nicht beeindrucken: „Ja, so ist das nun mal“, sagte er. „Aber wenn ich mir all die Verkäufe anschaue, die wir vollzogen haben in den vergangenen Jahren, dann waren wir doch auch ohne den Facebook-Deal sehr erfolgreich.“