Die Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Osteuropäer vor einem Jahr hat weniger Zuwanderer angelockt als erwartet. „Infolge der uneingeschränkten Arbeitnehmerfreizügigkeit sind etwa 63.000 Menschen aus diesen Ländern zusätzlich in Deutschland beschäftigt“, sagte Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für Arbeit, der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Experten hatten erwartet, dass bis zu 140.000 Osteuropäer pro Jahr kommen.
Weise: „Großbritannien und Irland haben ihren Arbeitsmarkt früher für Ausländer geöffnet. Dorthin sind bereits viele Auswanderer gegangen und ziehen nun andere nach.“ Zudem hätten Auswanderer dort weniger Sprachprobleme. Die meisten der neuen osteuropäischen Arbeitskräfte stammen laut Weise aus Polen (67 Prozent), Ungarn (13 Prozent) und Tschechien (7 Prozent). „Und sie arbeiten bevorzugt in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, sie wurden vor allem von Zeitarbeits- (12.900), von Bau-Unternehmen (9.500) sowie dem verarbeitenden Gewerbe (8.600) eingestellt.“ Seit 1. Mai 2011 ist der deutsche Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien geöffnet.