CDU-Politiker für Erhöhung der Pendlerpauschale

Angesichts weiter steigender Benzinpreise wächst in der Union die Bereitschaft zur Erhöhung der Pendlerpauschale. Zwar dürfe die Pauschale nicht ständig mit Blick auf den Spritpreis angehoben oder gesenkt werden, sagt Unionsfraktionsvize Michael Fuchs dem „Spiegel“. Trotzdem sei eine Entlastung der Pendler geboten.

„Wir können von den Leuten nicht verlangen, dass sie 150 Kilometer zum Arbeitsplatz pendeln, und sie dann mit den Kosten alleinlassen“, sagt Fuchs. Ähnlicher Ansicht ist Hessens Regierungschef Volker Bouffier. Er will zwar zunächst abwarten, ob die Bundesratsinitiativen, mit denen die Marktmacht der Benzinkonzerne eingeschränkt werden soll, Wirkung zeigen. „Sollte dies nicht der Fall sein und eine kritische Grenze erreicht werden, muss man über eine Erhöhung der Pendlerpauschale nachdenken“, sagt der CDU-Vizechef. Die Parteivorsitzende Angela Merkel hat sich gegen eine solche Erhöhung ausgesprochen. Derweil mahnt der Wirtschaftswissenschaftler Frank Hechtner von der Freien Universität Berlin, dass nur ein geringer Teil der Deutschen von einer Erhöhung der Pendlerpauschale von 30 auf 40 Cent pro Kilometer profitieren würde. Wie seine Auswertung der Steuerstatistik zeigt, machen gerade einmal 30 Prozent der Steuerpflichtigen die Aufwendungen in ihrer Steuererklärung geltend. „Für die meisten Beschäftigten ist die Pauschale nur relevant, wenn die Arbeit mindestens 15 Kilometer vom Wohnort entfernt liegt“, sagt der Professor. Eine spürbare Entlastung ergebe sich sogar erst ab einem Arbeitsweg von mindestens 50 Kilometern, den laut Hechtner aber nur zwei Millionen Steuerzahler zurücklegen. Nach seinen Berechnungen käme eine Erhöhung der Pauschale um 10 Cent vor allem den Beziehern hoher Einkommen zugute. Ein Single, der 40 Kilometer pendelt und 2.500 Euro brutto verdient, hätte monatlich 24 Euro netto mehr, bei einem Einkommen von 6.000 Euro wären es 35 Euro.