Alt-Kanzler Schröder wünscht sich Neuauflage von Rot-Grün

Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hofft auf eine Neuauflage von Rot-Grün. „Ich wünsche mir, dass es auf Bundesebene zu einer Neuauflage von Rot-Grün kommt“, sagte Schröder im Interview mit dem „Handelsblatt“ (Donnerstagsausgabe). In Nordrhein-Westfalen rechnet Schröder fest damit, „dass die Regierung von Hannelore Kraft bestätigt wird, weil sie eine wirklich gute Arbeit geleistet hat. Hinzu kommt, dass sich der CDU-Kandidat gerade selbst zerlegt“.

Der SPD-Spitze empfiehlt Schröder, wieder stärker in die politische Mitte zu rücken. „Wahlen werden in der Mitte gewonnen. Die SPD war immer dann erfolgreich, wenn das sozialpolitische Programm um ökonomischen Sachverstand ergänzt wurde. Beispielsweise ist die SPD gut beraten, das Thema Finanzmarktregulierung und stärkere Kontrolle der Banken intensiv im Wahlkampf zu betreiben“, betonte Schröder. Bisher habe es im Kreis der G20 zwar viele Beschlüsse gegeben, „aber das Primat der Politik, von dem so oft in den vergangenen Jahren die Rede war, gibt es längst noch nicht“. Beispielsweise sei der Bereich der Schattenbanken immer noch sträflich unreguliert, sagte Schröder. Er halte „zudem den Aufbau einer europäischen Ratingagentur, die nicht von der Finanzindustrie bezahlt wird, für unabdingbar“.