Sänger Youssou N`Dour wird Minister für Kultur und Tourismus im Senegal

Der Sänger Youssou N`Dour ist am Mittwoch im Senegal zum Minister für Kultur und Tourismus berufen worden. Die Ernennung des Künstlers könne als Belohnung für die aktive Wahlkampfunterstützung gesehen werden, die N`Dour für den am 25. März in einer Stichwahl gewählten Präsidenten Macky Sall geleistet habe, hieß es in Berichten senegalesischer Medien. Ursprünglich hatte der 52-jährige Sänger selbst als Kandidat bei den Präsidentschaftswahlen antreten wollen, war jedoch Ende Januar vom Verfassungsgericht abgelehnt worden, weil er angeblich nur 8.900 gültige Unterschriften anstatt der erforderlichen 10.000 vorgelegt hatte.

Gleichzeitig war der bisherige Amtsinhaber Abdoulaye Wade zur Wahl zugelassen worden, obwohl die senegalesische Verfassung eine dritte Kandidatur eigentlich nicht vorsieht, was in Dakar zu Straßenschlachten zwischen oppositionellen Demonstranten und der Polizei geführt hatte. N`Dour wurde insbesondere mit seinem Song „7 Seconds“ in Deutschland bekannt, der 1994 bis auf Platz drei der deutschen Charts kletterte. Er gilt als einer der einflussreichsten und erfolgreichsten Künstler Afrikas und entwickelte die heutige Populärmusik des Senegal mit, die als „Mbalax“ bezeichnet wird, eine Mischung der traditionellen Griot-Lobgesänge und der Perkussion des Senegal mit afro-kubanischen Arrangements. 2005 gewann er einen Grammy das Album Égypte als „Bestes Weltmusikalbum“. Darüber engagiert sich Youssou N`Dour seit Jahren in seiner senegalesischen Heimat für soziale Fragen.