Kreml-Kritiker Chodorkowski muss weitere vier Jahre in Haft bleiben

Der inhaftierte Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski muss weitere vier Jahre in Haft bleiben. Wie der Rechtsberater des Kreml, Michail Fedotow, am Dienstag dem Radiosender „Moskauer Echo“ mitteilte, habe sich Präsident Dmitri Medwedew gegen eine Begnadigung Chodorkowskis ausgesprochen. Damit widersprach Medwedew der Meinung einer Expertengruppe, wonach der Kreml-Kritiker nicht seine Schuld einräumen muss, um eine Entlassung aus der Haft zu erreichen, erklärte Fedotow.

Medwedew hatte einen Tag nach der Präsidentschaftswahl in Russland angekündigt, das Urteil gegen den Chodorkowski überprüfen zu lassen. Dieser ist seit 2003 in Haft und bis zum Jahr 2016 verurteilt. Dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des heute insolventen Ölkonzerns Jukos wurde zunächst Steuerhinterziehung und planmäßiger Betrug vorgeworfen, in einem zweiten Verfahren 2010 wurde er wegen Geldwäscherei und Unterschlagung erneut verurteilt. Viele westliche Beobachter werteten die Urteile als ungerecht. Chodorkowski soll hingegen durch Kritik am Kreml und Finanzierung von Oppositionsparteien bei Putin in Ungnade gefallen sein.