Veteranenpolitik: Generalinspekteur warnt vor Spaltung der Truppe

In der Diskussion um eine neue Veteranenpolitik warnt der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, vor einer Spaltung der Truppe. „Bei allem, was wir tun, sollten wir nur sicherstellen, dass wir uns alle gemeinsam als integraler Bestandteil der Streitkräfte verstehen, dass wir uns nicht untereinander zu sehr abgrenzen“, sagte Wieker der Tageszeitung „Die Welt“ (Montagausgabe). „Und dass wir auch Verantwortung für unsere Ehemaligen tragen, die nicht in Verbänden organisiert sind.“

Das Ministerium stehe bei diesen Bemühungen noch am Anfang. Zunächst suche es die Diskussion mit Parlamentariern und Institutionen wie dem Reservisten- und dem Bundeswehrverband. In einem dazu verfassten Themenpapier des Ministeriums, das der Zeitung vorliegt, werden zwei mögliche Arten der Definition genannt: das angloamerikanische Modell, nach dem alle ehemaligen Soldaten, die ehrenhaft entlassen wurden, als Veteranen gelten – und das skandinavische Modell, bei dem die Teilnahme an einem Auslandseinsatz Bedingung ist. Im Vordergrund stehe aber die „praktische Betreuung und Unterstützung unserer Veteranen sowie die ideelle Würdigung“, heißt es weiter. Das Ministeriums-Papier nennt allerdings erst vage Vorschläge, zum Beispiel die Gründung von Veteranenheimen, die Einführung eines Veteranenabzeichens oder die Ernennung eines Sonderbeauftragten sowie „eine offizielle Geste der Anerkennung im Rahmen eines bundesweit organisierten Tages“. Seitdem Verteidigungsminister Thomas de Maizière im Februar einen Veteranentag vorgeschlagen hatte, gibt es bereits eine rege Diskussion über mögliche Daten, vom Volkstrauertag über den Gründungstag der Bundeswehr (12. November 1955) bis zum Tag, an dem der Erste Weltkrieg endete (11. November 1918).