Private Güterbahnen jagen Deutscher Bahn Fracht ab

Die Deutsche Bahn gerät im Güterverkehr zunehmend unter Druck. Die private Konkurrenz hat ihren Marktanteil 2011 von 25 Prozent auf den Rekordwert von etwa 27 Prozent ausgebaut, sagte der Geschäftsführer des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen, Alexander Kirfel, gegenüber „manager magazin online“. Das Netzwerk vertritt Unternehmen wie die Mittelweserbahn oder die Rhein-Sieg-Eisenbahn.

Im laufenden Jahr rechnet Kirfel mit einer weiteren Belebung des Geschäfts. Der Marktanteil solle auf 30 Prozent steigen. Im Jahr 2000 lag der Wert seinen Worten zufolge noch bei 1,9 Prozent. Die Mitgliedsunternehmen des Verbandes sehen sich trotz ihres wachsenden Erfolges weiter im Wettbewerb behindert. „Die DB Netz AG baut die Netze nicht nach den Bedürfnissen ihrer Kunden aus“, sagte Kirfel. Dazu zähle die Beseitigung von Engpässen, wobei es häufig nur um den Bau weniger Streckenkilometer gehe. Allein in Nordrhein-Westfalen gebe es 24 neuralgische Punkte. Angesichts des wachsenden Verkehrs auf der Schiene erwarten die Privatbahnen immer mehr kritische Situationen, vor allem auf der viel befahrenen Strecke Genua-Rotterdam. „Wir steuern auf eine Katastrophe zu.“