CDU-Politiker Pfeiffer äußert sich skeptisch zu Überlebenschancen von Drogeriekette Schlecker

Der wirtschaftspolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer (CDU), hat sich skeptisch über die Überlebenschancen der insolventen Drogeriekette Schlecker geäußert. „Das Scheitern von Schlecker ist die Folge offensichtlicher unternehmerischer Fehlentscheidungen“, sagte Pfeiffer „Handelsblatt-Online“. Der Konzern habe es versäumt, gegenüber Mitbewerbern wie Rossmann oder dem DM Drogeriemarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.

Stattdessen sei versucht worden, den Umsatz mit neuen Standorten nach oben zu treiben. „Das dies nicht gut gehen konnte, liegt klar auf der Hand“, ist Pfeiffer überzeugt. „Meines Erachtens kann Schlecker nur gerettet werden, wenn ein entsprechender Investor gefunden wird.“ Für „mehr als paradox“ hält Pfeiffer das Verhalten der Gewerkschaften. Sie hätten die Arbeitsplätze bei Schlecker stets als prekär bezeichnet, wollten aber jetzt genau diese retten. Der CDU-Politiker lehnt zudem die Forderung nach einer Transfergesellschaft für betroffene Schlecker-Mitarbeiter strikt ab. Es sei zwar wichtig, dass die 11.200 Schlecker-Beschäftigten wüssten, dass sie nicht fallen gelassen werden. „Allerdings ist das gewählte Mittel, eine Transfergesellschaft zu gründen, aus meiner Sicht zweifelhaft“, so Pfeiffer. Sie sei vergleichsweise teuer und helfe den entlassenen Schlecker-Beschäftigten andererseits nicht wirklich weiter. „Denn was passiert dann in einem Jahr? Soll dann alles verlängert werden?“, fragte Pfeiffer. „Letztlich würden wir mit einer solchen Transfergesellschaft doch nur die Arbeitsmarktstatistik beschönigen – auf Kosten der Steuerzahler.“ Nach Pfeiffers Ansicht unterstellt der Weg in eine Transfergesellschaft zudem, dass das bestehende Instrumentarium der Bundesagentur für Arbeit und deren Förderung nicht ausreichten. „Das ist aber nicht der Fall und wird in diesem konkreten Fall auch von niemandem thematisiert“, sagte er. Aus seiner Sicht gelte es, die Betroffenen mit den bestehenden Möglichkeiten zu fördern und zu fordern, um Sie schnellstmöglich wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern. „Dafür spricht auch, dass sich die Schlecker-Pleite nicht nur auf eine einzelne Region beschränkt“, gibt der aus Baden-Württemberg stammende CDU-Politiker zu bedenken. „Dies würde in der Tat ein ungleich massiveres, weil strukturelles Problem darstellen und eine Transfergesellschaft unter Umständen rechtfertigen.“ In der jetzigen Lage könne er aber die Berechtigung für eine Transfergesellschaft nicht erkennen.