Lehman-Pleite trifft Banken weniger hart als befürchtet

Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers im Jahr 2008 trifft deutsche Banken weniger hart als erwartet. „Das tut nicht so weh wie ursprünglich gedacht“, sagte der Präsident des privaten Bankenverbandes, Andreas Schmitz, dem „Handelsblatt“. Denn die Zahlungen aus der Insolvenzmasse der deutschen Tochter und wohl auch der US-Muttergesellschaft werden deutlich höher ausfallen als ursprünglich kalkuliert.

Die Lehman-Pleite hatte sich zu einem der größten Entschädigungsfälle für die deutschen Privatbanken entwickelt. Um die Entschädigung stemmen und schnell ausbezahlen zu können, hatten die 220 Mitglieder 2009 eine Anleihe in Höhe von 6,7 Milliarden Euro gezeichnet, die vom Bankenrettungsfonds Soffin garantiert wurde. Nun ist klar, dass die Banken einen großen Teil aus der Insolvenzmasse von Lehman zurückbekommen: „Die Anleihe in Höhe von 6,7 Milliarden Euro konnten wir schon um zwei Drittel auf 2,3 Milliarden Euro zurückführen“, sagte Schmitz. Wie hoch der Anteil von diesen 2,3 Milliarden Euro ist, der am Ende bei den Banken hängen bleibt, ist aber noch nicht klar. Es sei noch zu früh, die Verluste endgültig abzuschätzen. „Das hängt von der weiteren Entwicklung der Verfahren ab“, sagte Schmitz.