EZB-Chef Draghi gegen Eurobonds und „Transfer-Union“

Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, hat sich gegen eine Transfer-Union ausgesprochen, weil sie den Interessen der europäischen Steuerzahler zuwiderlaufe. Draghi sagte in einem Interview mit der „Bild-Zeitung“ (Freitagausgabe): „Generell gilt: Wenn wir das Geld der Steuerzahler schützen wollen, darf aus der Eurozone keine Transferunion werden, in der ein, zwei Länder zahlen, der Rest ausgibt und das Ganze durch gemeinsame Eurobonds finanziert wird. Das darf nicht sein.“

Eine Gemeinschaft müsse auf Vertrauen in die Einhaltung gemeinsamer Regeln für zum Beispiel Haushalts-Disziplin gründen, so Draghi. „Deshalb ist der neue Fiskal-Pakt der Euro-Staaten richtig, und deshalb wäre es zu früh für Eurobonds. Ohne den Druck der Märkte und der Deutschen wären viele der Fortschritte in den verschiedenen Euro-Staaten nicht gemacht geworden.“