Stressbedingtes Zähneknirschen führt zu weitreichenden Funktionsstörungen
Frankfurt, 14. März 2012. Volksmund tut Wahrheit kund: Wenn es gilt, schwierige Situationen zu überstehen oder Schicksalsschläge zu meistern, fordert ein Sprichwort dazu auf, „die Zähne zusammen zu beißen“. Viele Menschen nehmen, oft ohne es zu wissen, diese Aufforderung sehr ernst.
Extreme seelische Belastungen und dauerhafter Stress können neben Spannungskopfschmerzen und Verspannungen der Muskulatur auch dazu führen, dass Menschen in der Nacht mit den Zähnen knirschen. Die Zahnmedizin nennt dieses Phänomen Bruxismus. Der Kaudruck, der auf die Zähne einwirkt kann hierbei bis zum Zehnfachen gesteigert sein. Die Folgen der immensen Belastungen während des Schlafes sind Schädigungen der Zähne durch vorzeitigen Verschleiß, die je nach Vorschädigungen bis hin zum Verlust einzelner Zähne führen können. Darüber hinaus wirkt sich der Druck negativ auf den Zahnhalteapparat, das Kiefergelenk und die Kaumuskulatur aus. Doch damit nicht genug. Die Weitergabe des seelischen Drucks an die Zähne, kann zu verspannungsbedingten Schmerzsymptomen führen, die vom Kopf und Nacken her über den Rücken in den ganzen Körper ausstrahlen.
Gerade im Hinblick auf die Volkskrankheit Rückenschmerzen, auf die am 15. März, dem Tag der Rückengesundheit, die allgemeine Aufmerksamkeit gerichtet ist, erscheint es aus zahnmedizinischer Sicht geboten, auf die vielfältigen funktionalen Verschränkungen von Zahngesundheit und allgemeiner Gesundheit hinzuweisen.
„Bruxismus führt Betroffene in einen Teufelskreis: Stress drückt auf die Zähne und die dadurch hervorgerufenen Schmerzen führen zu weiterem Stress. Die Symptome reichen über Verspannung der Nackenmuskulatur bis hin zu Tinnitus und natürlich chronischem Schmerz in Kopf, Nacken, Gesicht und sogar in den Schultern und im Rücken. Hier muss durch einen Zahnmediziner die richtige funktionale Diagnose erstellt werden, damit eine Therapie wie eine individuelle angepasste Aufbissschiene verordnet werden kann. Bei weitergehenden Beschwerden, wie z.B. Nacken oder Rückenschmerzen sollte ein Spezialist aus dem Bereich der Craniomedizin – einer Kooperation von HNO, Orthopädie, Physiotherapie, Neurologie und Zahnmedizin – sich der Ursachenforschung und weiteren Therapie annehmen. Hierzu kann es auch notwendig sein, einen Psychotherapeuten zu konsultieren“, kommentiert Prof. Dr. Olaf Winzen vom Vorstand der Landeszahnärztekammer Hessen.
Die Online-Zahnarztsuche auf den Internetseiten der Landeszahnärztekammer Hessen hilft betroffenen Patienten dabei, einen Spezialisten für Funktionsdiagnostik in ihrer Nähe zu finden. Bei allen weiteren Fragen zu speziellen Therapiemöglichkeiten und rund um die Zahngesundheit stehen kompetente Sachbearbeiterinnen der LZKH unter der Beratungs-Hotline 069-427275-169 Rede und Antwort.
Landeszahnärztekammer Hessen
Körperschaft des Öffentlichen Rechts
Die Landeszahnärztekammer Hessen, mit Sitz in Frankfurt am Main und einer Außenstelle in Kassel, ist die Berufsvertretung von derzeit über 6.300 hessischen Zahnärztinnen und Zahnärzten.
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