In Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Thüringen hat die Polizei am Dienstag bei einem Großeinsatz gegen Rechtsextremisten mehrere Razzien in Wohnungen von Neonazis durchgeführt. Als Schwerpunkt der Durchsuchungen galt das sogenannte „Braune Haus“ im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr-Ahrweiler, teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz mit. Dabei ermittele man gegen insgesamt 33 Mitarbeiter des rechtsextremen „Aktionsbüros Mittelrhein“, hieß es weiter.
Den Verdächtigen wird unter anderem die Gründung einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung, schwerer Landfriedensbruch sowie die Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen vorgeworfen. Weil sich das Aktionsbüro nach außen stets abgeschottet habe, seien die Ermittlungen umso schwieriger gewesen, sagte Oberstaatsanwalt Hans-Peter Gandner. Die Beschuldigten seien sehr gewalttätig sowohl gegen Mitglieder der linken Szene an der Ahr als auch überregional vorgegangen. Gleichzeitig sollen die Angehörigen des Aktionsbüros bei der sogenannten Anti-Antifa-Arbeit Details über die linke Szene gesammelt und schließlich veröffentlicht haben. Bislang wurde gegen 24 Männer Haftbefehl erlassen. Ein Zusammenhang zur rechtsextremistischen Zwickauer Terrorzelle wurde von der Staatsanwaltschaft bisher nicht bestätigt.