Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos hat sich am Freitag bei den privaten Gläubigern für ihre große Zustimmung zum Schuldenschnitt bedankt. Sie hätten das ehrgeizige Reform- und Anpassungsprogramm unterstützt und sich an den Opfern des griechischen Volks beteiligt, so Venizelos. Der Regierungssprecher Pantelis Kapsis sprach von einem „historischen Monment“.
Auch das Bundesfinanzministerium zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. „Wir begrüßen, dass sich der Privatsektor in einem hohen Maße freiwillig an der Stabilisierung Griechenlands beteiligen wird“, heiß es. Dies sei eine „historische Chance“ für das Land. Auch die FDP begrüßte das Ergebnis. „Ein erfolgreicher Schuldenschnitt in Griechenland trägt wesentlich zur Stabilisierung des Euro bei“, sagte FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle. Des Bundesverband deutscher Banken warnte hingegen vor frühzeitiger Euphorie. „Wir dürften nicht glauben, die Krise ist vorüber“, sagte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken im Deutschlandfunk. Griechenland erkaufe sich nur Zeit und müsse die Haushaltskonsolidierung und Privatisierung angehen. Zuvor hatte sich eine große Mehrheit von 85,8 Prozent zum Schuldenschnitt bereit erklärt. Dieser war Voraussetzung für das zweite Griechenlandpaket. Die übrigen Gläubiger sollen per Gesetz dazu gezwungen werden, ihre Anleihen zu tauschen. Am Freitagnachmittag beraten dann die Finanzminister der Euro-Länder über weitere Griechenland-Hilfen.