Im Bundestag haben sich die Parteien anlässlich des 101. Internationalen Frauentages eine heftige Debatte zur Frauenquote geliefert. Zum ersten Mal in der Parlamentsgeschichte legte die schwarz-gelbe Regierung dazu einen Gleichstellungsbericht vor. Während Bundesfrauenministerin Kristina Schröder (CDU) eine gesetzliche Frauenquote erneut ablehnte, forderten die Sozialdemokraten die Mindestquote von 40 Prozent.
„Lassen sie uns ein weiteres Frauenrecht erkämpfen“, ermunterte SPD-Fraktionsvize Dagmar Ziegler die Abgeordneten der Koalition auf, hier über ihren Schatten zu springen. Die weitere Forderung der SPD nach einer gesetzlichen Regelung des Grundsatzes gleicher Lohn für gleiche Arbeit unterstützten auch die Grünen. Es sei ein „unhaltbarer Zustand“, dass man heutzutage immer noch über dieses Thema diskutiere, sagte Fraktionschefin Renate Künast. Ein eindeutiges Zeichen am Frauentag setzte hingegen die Linksfraktion, wobei lediglich die Frauen im Bundestag erschienen. Die Männer machten stattdessen landesweit ein Praktikum in einem typischen Frauenberuf. „Wir sind die erste reine Frauenfraktion in der Geschichte der Bundesrepublik“, scherzte Yvonne Ploetz, frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Obwohl Schröder von einem Fortschritt bei der Geschlechtergleichstellung überzeugt ist, kommt der Gleichstellungsbericht insgesamt zu einem anderen Ergebnis. Demnach sei eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen trotz des „Umbruchs im Erwerbssystem“ nicht realisiert worden.