Beck kritisiert Altkanzler Schröder für Parteinahme zugunsten Putins

Der Parlamentarische Geschäftsführer der grünen Bundestagsfraktion, Volker Beck, hat Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wegen seiner jüngsten Äußerungen zu Russland scharf kritisiert. „Schröder handelt nach der Devise: Wes Geld ich krieg, des Lied ich sing“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe). „Denn so blind kann man gar nicht sein, wie Schröder tut. Und bei diesen Tausenden von Wahlverstößen ist es eine Frechheit davon zu sprechen, dass Putin ein lupenreiner Demokrat sei.“

Die außenpolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Kerstin Müller, erinnerte daran, „dass in Russland Journalisten vor ihrer Haustür erschossen werden“. Die Ökopartei erbost unter anderem, dass Schröder die grüne Wahlbeobachterin Marieluise Beck namentlich genannt hatte. Die 59-Jährige war während seiner Kanzlerschaft Ausländerbeauftragte der Bundesregierung. Auch der Außenexperte der Linksfraktion, Stefan Liebich, mahnte Schröder gegenüber der „Mitteldeutschen Zeitung“: „Ein Geschäftsmann im Staatsdienst Russlands sollte sich in solchen Angelegenheiten zurückhalten.“ Schröder hatte dem Deutschlandfunk gesagt, er sei sich bei manchen der Wahlbeobachter „nicht so ganz sicher, ob da nicht Vorurteile größer sind als Urteile“. Er halte überdies an seiner Einschätzung fest, dass Präsident Wladimir Putin ein „lupenreiner Demokrat“ sei. „Ich habe daran nichts abzustreichen.“ Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte zuvor „ernsthafte Probleme“ bei der Abstimmung vom Sonntag festgestellt. Die Rede ist von massenhaften Manipulationen.