Der US-Automobilhersteller Ford drosselt nach Informationen der Tageszeitung „Die Welt“ (Donnerstagsausgabe) angesichts der schwächelnden Wirtschaft in Europa die Produktion in seinen Werken. Gemeint seien damit sogenannte Freischichten, also arbeitsfreie Tage, für die vorgearbeitet wurde und die daher bezahlt werden. Angepeilt werden pro Jahr rund zehn dieser Tage.
Wenn man die Produktion des Werks Köln zugrunde legt, sieht man die Dimensionen: Dort laufen täglich 1.800 Fiesta vom Band. Zuvor hatte Konzernchef Alan Mulally Prognosen seines scheidenden Finanzvorstandes, Lewis Booth, bestätigt, wonach der Autobauer 2012 massiv in die roten Zahlen rutschen wird. „Wir erwarten in unserem Europageschäft dieses Jahr einen Verlust von 500 bis 600 Millionen Dollar“, sagte der Konzernchef am Rande des Autosalons in Genf. Mulally will den einstigen Vielmarken-Konzern, der sich anders als General Motors und Chrysler nach der Lehman-Krise 2009 ohne Staatshilfe wieder aufgerappelt hat, deutlich schlanker aufstellen und dabei auf neue Allianzen verzichten. „Wir konzentrieren uns auf unsere Kernmarke Ford und in Nordamerika auf Lincoln.“ Neue, enge Kooperationen seien kein Ziel bei Ford. „Wir haben bereits erfolgreiche Partnerschaften, und es gibt darüber hinaus dazu keine weiteren Pläne. Entscheidend ist, dass wir zunächst die Synergien heben, die es im Unternehmen gibt. Wir müssen die Gesellschaften von Ford besser verzahnen.“