Deutsche Bank baut Führung um

Der Führungswechsel bei der Deutschen Bank von Josef Ackermann zur künftigen Doppelspitze Jürgen Fitschen und Anshu Jain wird zwar erst Ende Mai vollzogen, doch die neue Führungsmannschaft steht bereits. Dabei zeichnet sich laut der Zeitung „Die Welt“ ein Umbau ab, mit dem der Vorstand sowohl verjüngt als auch weiter internationalisiert wird. Demnach werden der Risikovorstand Hugo Bänziger sowie Hermann-Josef Lamberti, der im Vorstand für IT, Infrastruktur und das Personal verantwortlich ist, die Bank verlassen.

Dafür würden drei langjährige Bankmanager in das Führungsgremium aufsteigen. Am Dienstag sei die neue Personalaufstellung im Präsidialausschuss der Bank besprochen worden. Der Aufsichtsrat insgesamt werde Freitag in einer Woche formell entscheiden, wenn der offizielle Jahresabschluss vorgelegt wird. Demnach wird der Österreicher Stephan Leithner künftig im Vorstand der Bank für Personal zuständig sein. Er soll außerdem den Rechtsbereich übernehmen, den bislang Bänziger verantwortet hat. Und schließlich soll der Investmentbanker, der in den vergangenen Jahren das Beratungsgeschäft der Bank bei Übernahmen und Fusionen vorangetrieben hat, als Europachef der Bank agieren. In einer ähnlich zugeschnittenen Rolle hat Leithner innerhalb der Investmentbank in den vergangenen Jahren schon eng mit den künftigen Bankchefs Fitschen und Jain zusammengearbeitet. Nachfolger Lambertis als Chief Operating Officer (COO) werde Henry Ritchotte, der bislang COO der Investmentbank und der wohl engste Vertraute Jains ist. Dritter Neuling im Vorstand werde der Amerikaner William Broeksmit aus dem Risikomanagement von Bänziger sein. Broeksmit hat bereits 1996 und 2001 für die Deutsche Bank gearbeitet und ist seit 2008 wieder an Bord. Er wird im Gegensatz zu seinem Vorgänger Bänziger aber nicht den Rechtsbereich und auch nicht das Treasury verantworten. Dafür wird der Finanzbereich von Stefan Krause gestärkt, der künftig auch für das Treasury verantwortlich sein wird. Auch der erweiterte Vorstand, das Group Executive Committee, wird breiter aufgestellt sein. Statt der bislang zwölf Mitglieder werden es künftig 17 sein. Wichtigste Personalien sind hier der Australier Rob Rankin sowie Colin Fan, ein Kanadier chinesischer Herkunft. Rankin und Fan werden künftig die Investmentbank leiten. Während Rankin bislang Südostasien-Chef der Bank ist und als solcher an Fitschen berichtet, hat Fan in der Investmentbank den Kredithandel geleitet. Außerdem wird der norddeutsche David Folkerts-Landau in das Group Executive Committee einziehen und dort das globale Research der Bank vertreten. Folkerts-Landau hat früher an der Universität Chicago gelehrt und ist seit 13 Jahren bei der Bank.