Ehemaliger israelischer Botschafter lobt Diplomatiegeschick Obamas in der Israel-Iran-Krise

Deutschlands ehemaliger israelischer Botschafter Avi Primor hat nach den Verhandlungen im Israel-Iran-Konflikt das Diplomatiegeschick von US-Präsident Barack Obamas gewürdigt. In einem Gespräch mit dem Deutschlandfunk am Dienstag bescheinigte der Israel-Experte Primor dem US-Präsidenten, den aufgebrachten Netanjahu mit den „richtigen Worten“ beruhigt zu haben. Er hätte seinen Willen, dass Israel den Iran nicht vor den Wahlen militärisch angreift, durchgesetzt und Netanjahu ein Versprechen abgerungen, nicht ohne Koordinierung mit den USA anzugreifen.

„Letzten Endes dürfen wir nicht vergessen, wer der kleine Staat ist und wer die Großmacht ist“, betonte Primor. Die eigentliche Gefahr sei die gegenseitige Provokation. „Wir sprechen zu laut und die Iraner sprechen jetzt zu laut und bedrohen zu laut, manches Mal ist man dann Gefangener der eigenen Parolen“, so Primor weiter. Des Weiteren beschreibt Primor, der aktuell Leiter eines Zentrums für europäische Studien an der israelischen Universität Herzlia ist, die Stimmung im israelischen Volk als von Angst geprägt. „Die Bevölkerung fürchtet den Iran ernsthaft. Der Iran bedroht uns immer wieder – nicht bedroht, verspricht uns die Vernichtung“, sagte er.