Nach der Wahl von Wladimir Putin zum russischen Präsidenten hat es am Montag in mehreren Städten Russlands Proteste gegeben. In der Hauptstadt Moskau waren bis zu 20.000 Menschen zu einer Kundgebung zusammen gekommen. In St. Petersburg demonstrierten rund 1.500 Putin-Gegner.
In beiden Städten wurden hunderte Demonstranten verhaftet. Nachdem in St. Petersburg Molotowcocktails auf Polizeiwagen geworfen worden seien, wurden 300 Menschen festgenommen, hieß es laut der Agentur Interfax von den Behörden. Unter den Verhafteten in Moskau sollen sich zahlreiche prominente Putin-Gegner befinden, darunter der bekannte Blogger Alexej Nawalny sowie der Linkspolitiker Sergej Udalzow. Zu den Verhaftungen kam es, als sich die Demonstranten nach der Kundgebung weigerten, den Protestplatz zu verlassen. Zudem wurden bei einer weiteren nicht genehmigten Demonstration mindestens 100 Menschen festgenommen. Putin war bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag erneut zum russischen Präsidenten gewählt worden. Wie die Wahlkommission mitteilte, erlangte Putin bei einer Wahlbeteiligung von rund 65 Prozent 63,6 Prozent der Stimmen. Die Wahl ist von zahlreichen Manipulationsvorwürfen überschattet. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) spricht von Unregelmäßigkeiten in jedem dritten Wahllokal.