Gene unterliegen im zahlreiche Maße Umwelteinflüssen, so dass Gene nicht nur steuern sondern auch gesteuert werden. Diese Zusammenhänge hat die Epigenetik (Spezialgebiet der Biologie) herausgefunden. Das bedeutet auch, dass sogar zwischenmenschlicher Beziehungen und deren Auswirkungen Einfluss hinein bis in jede Körperzelle haben können. Das hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Betrachtung von Burnout.
Bei der Betrachtung der Funktion von Genen sind im Wesentlichen zwei Aspekte zu berücksichtigen und unterscheiden. Der erste Aspekt ist die schon seit 1953 bekannte Funktion als Träger der DNS (Desoxyribonukleinsäure) als Träger der Merkmale der biologischen Grundausstattung eines Organismus.
Ein noch nicht allseits bekannter zweiter Aspekt betrifft die Regulation der Genaktivität. Diese Aktivität der Gene regelt beispielsweise unsere Hormon- und Stressreaktionen. Im Rahmen dieser Regulation durch die Gene werden beispielsweise Proteine, die ihrerseits alle wesentlichen biochemischen Abläufe in den Körperzellen und auch des Stoffwechsels kontrollieren, kontrolliert.
Die Beeinflussbarkeit der Gene im Sinne des zweiten Aspekts bewirkt nun zum Beispiel im Rahmen einer Stressreaktion die vermehrte Produktion von Cortisol, eines sogenannten „Stresshormons“, wenn im Gehirn ein bestimmtes Gen „angeschaltet“ ist.
Das hat zum Schluss, dass zwischenmenschliche Belastungen wie sie zum Beispiel am Arbeitsplatz entstehen können, eine genetische Reaktion auslösen können, die unmittelbare Auswirkung (erhöhter Blutdruck etc.) auf den Organismus besitzt.
Kein Wunder also, dass sich gerade Berufe mit einem hohen sozialen Engagement ganz oben auf der Liste der Burnout-Gefährdeten befinden.
Ärzte, Pflegepersonal und Lehrer tragen ein hohes Burnout-Risiko (www.ohne-stress-gesund.de/burnout-risiko-test). Aber auch Schüler und Studenten finden in sich im vorderen Bereich.
Gute zwischenmenschliche Beziehungen, Sport und erlernte Entspannungsübungen, tragen regelmäßig angewandt, präventiv zur Stressreduktion bei und helfen bestehende Stressbelastungen abzubauen.
Falls die stresserzeugende Situation sich wieder rasch normalisiert, bilden sich meistens auch die körperlichen Veränderungen und Symptome und auch die genetischen Reaktionen zurück. Bleiben die Belastungen jedoch bestehen oder werden durch neue Belastungen ersetzt, dann drohen auch dauerhafte körperliche Folgen wie dauerhafter Bluthochdruck, erhöhter Cholesterinwert und Arteriosklerose.
Johannes M. Krüger arbeitet in München als Heilpraktiker für Psychotherapie.
Sein Ansatz ist, dem Ratsuchenden mit einer für ihn persönlich passenden Methode „Hilfe zur Selbsthilfe“ zu geben und ihn zu unterstützen, damit der Prozess der „Problembewältigung“ nicht von außen kommt, sondern durch und mit eigener Kraft durchlaufen werden kann. Er ist Schöpfer der integrativen Lichttherapie, einer Behandlungsmethode bei Winterdepression.
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