In Italien hat ein Gericht den Korruptionsprozess gegen den früheren Regierungschef Silvio Berlusconi eingestellt. Das urteilten die Richter in Mailand am Samstag. Die Vorwürfe seien verjährt, hieß es zur Begründung.
Die Staatsanwaltschaft hatte im Vorfeld für fünf Jahre Haft plädiert, Berlusconis Verteidiger verlangten einen Freispruch. Der frühere italienische Regierungschef war wegen Korruption angeklagt. Er soll seinem früheren Anwalt in den 90-er Jahren rund 600.000 Dollar (heute rund 450.000 Euro) für Falschaussagen über Off- Shore-Geschäfte von Berlusconis Konzernholding Fininvest gezahlt haben. Der Anwalt ist dafür bereits zu viereinhalb Jahren verurteilt worden. Er musste allerdings nicht ins Gefängnis, weil das Kassationsgericht in Rom 2010 auch hier die Verjährung der Tat feststellte. Nach dem Urteil dieses Verfahrens ist Berlusconi noch immer in drei weiteren Verfahren angeklagt. Zwei betreffen seine Unternehmen, im dritten, dem Ruby-Prozess, ist er wegen Amtsmissbrauchs und Prostitution Minderjähriger angeklagt.