Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat an die Wirtschaft appelliert, jungen Arbeitslosen aus Europa in Deutschland eine Chance zu geben. „Jetzt sind Unternehmen und Wirtschaftsverbände gefordert, Bedingungen zu schaffen und jungen, qualifizierten Leuten aus Europa eine Perspektive anzubieten“, sagte Friedrich im Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Es gebe „in einem zusammenwachsenden Europa, in Spanien, Portugal, Irland viele junge Leute, die Arbeit brauchen – und die selbstverständlich auch ihr Glück bei uns suchen können“.
Ausdrücklich stellte Friedrich einen Bezug zur Euro-Krise her: Wenn „gut ausgebildete Spanier oder Portugiesen Arbeit bei uns finden, stärkt das auch unseren gemeinsamen Währungsraum insgesamt“, so der CSU-Politiker. Angesichts der großen demographischen Herausforderungen, vor denen Deutschland stehe, warnte Friedrich im „Focus“ zugleich vor übertriebenen Erwartungen an Zuwanderung: „Es wäre ganz sicher eine Illusion zu glauben, wir könnten in dem Maße, wie die Bevölkerung in Deutschland zurück geht, junge, gut ausgebildete Menschen aus der ganzen Welt holen.“