Bei Ihnen ist bald wieder eine kurze Reise nach London geplant? Falls sie schon häufiger in dieser vibrierenden, niemals schlafenden Stadt waren, dann kennen Sie bestimmt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Deshalb sollten Städtereisen London nicht immer mit den gleichen Programmpunkten gefüllt sein. London hat so viel mehr zu bieten, es muss nur entdeckt werden.
Sehr interessant ist es zum Beispiel sich mit der Geschichte des Landes auseinander zu setzen. Dafür bieten sich gerade Museen und Ausstellungen zu diesem Thema besonders an. Viele beschäftigen sich auf eine leicht verständliche Weise mit dem Thema Krieg, wie zum Beispiel das Imperial War Museum.
Zur Zeit kann man dort eine Ausstellung mit dem Titel „Shaped By War“ (zu deutsch: „Vom Krieg geprägt“) besuchen. In einer Fotoreihe bestehend aus Schwarzweißbildern können hier Besucher einen tollen Einblick in die Vergangenheit bekommen. Künstler ist der bekannte Fotograf Don McCullin, den man bereits als „einen der bedeutendsten Fotografen unserer Generation“ bezeichnet hat. Als Künstler ist er bekannt für seine kompromisslosen Schwarzweißbilder. Mit ihnen veränderte er das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für die Prozesse bei modernen Konflikten und das Verständnis davon sowie ihren Folgen. Diese Ausstellung zeigt die bislang größte Sammlung aus dem Werk von McCullin. Umrahmt werden die Fotografien von dem kürzlich in Auftrag gegebenen Filminterview, Zeitschriften und persönlichen Erinnerungsstücken. Erzählt wird damit die erstaunliche Geschichte seines Lebens und seiner Arbeit, einschließlich seiner Einsätze an Orten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, u.a. in Kambodscha, Vietnam, Biafra, Bangladesh, Berlin und dem Nahen Osten.
Für jeden, der sich für das Leben zur Zeit der Kriege des frühen 20. Jahrhunderts interessiert, sind die First World War Galleries schon fast so etwas wie Pflicht. Die Ausstellung inszeniert und beleuchtet jeden Aspekt des Konflikts, angefangen von den Luftangriffen mit dem Zeppelin, bei denen erstmalig Zivilisten in die Schusslinie gerieten, bis hin zum Leben der Soldaten in den schrecklichen Schützengräben an der Front. Die Besucher erfahren hier mehr über die Schicksale der Männer, die in den Schützengräben an der Westfront kämpften und starben. Schließlich erhalten die Besucher auch selbst die Gelegenheit, einmal am eigenen Leib zu erfahren, wie es sich anfühlt, in einem Schützengraben an der Somme zu stehen.
Das Ende des Zweiten Weltkriegs markiert natürlich keinesfalls das Ende der internationalen Konflikte. Die sich unaufhörlich weiterentwickelnde Technologie sorgte allenfalls dafür, dass sich die Art und Weise der Kriegsführung veränderte. Das Museum beschäftigt sich natürlich auch mit den Auseinandersetzungen nach dem Ende des Krieges 1945 am sogenannten Victory-in-Europe-Day. Dokumentiert wird hier unter anderem auch der Kalte Krieg, der Falklandkrieg und der Golfkrieg 1990-1991.
England ist bekannt für seine traditionsreiche Marine. Jeder, der sich für die Marinegeschichte Großbritanniens interessiert, sollte unbedingt auch der HMS Belfast – einem der berühmtesten Schiffe des Landes – einen Besuch abstatten. Die HMS Belfast ging 1938 vom Stapel und diente sowohl im Zweiten Weltkrieg und im Koreakrieg mit Auszeichnung, bevor sie dann am Ufer der Themse ihren letzten Ankerplatz fand. Die Besucher des Schiffs erfahren mehr über die Arbeit und das Leben auf einem Kriegsschiff. An Bord erleben die Besucher ein aufregendes Stück Seefahrergeschichte. Auf neun Decks erfahren sie von den Matrosen, die einst an Bord lebten, spannende Geschichten über die Schlachten. Bei der Gun Turret Experience geraten die Besucher mitten in eine Schlacht des Zweiten Weltkriegs hinein. Im interaktiven Kommandoraum können sie in die Rolle des Kapitäns schlüpfen und das Kommando über die Schiffsflotte vor Nordborneo übernehmen. Die Besucher erhalten auch einen Eindruck davon, was es bedeutete, Teil der Gemeinschaft auf dem Schiff zu sein, und wie es der Schiffsbesatzung gelang, auf den engen Mannschaftsdecks Tag und Nacht zusammenzuleben.
Besucher, die die Geschichte der Seefahrt in Großbritannien für sich entdecken wollen, sollten gleich auch ins Londoner National Maritime Museum gehen. Eine höchst interessante Veranstaltungsreihe wird hier zurzeit vom Museum geboten. Bei der Trader Unpacked Season beschäftigt man sich noch bis zum 25. Februar im Rahmen einer Reihe von Aufführungen, Vorträgen und Gesprächsrunden mit der britischen Handelsgeschichte seit der legendären East India Company.
In der Zeit vom 27. April bis zum 9. September findet dann zu Ehren des diamantenen Jubiläums der Queen die Royal River Exhibition statt, bei der die königliche Geschichte der Themse nachgezeichnet wird. Mit der Ausstellung rückt die außergewöhnliche und abwechslungsreiche Geschichte der Themse als Bühne für Prunk und Macht bei wichtigen Ereignissen der britischen Geschichte in den Vordergrund.