Der geplante Vergleich zwischen der Deutschen Bank und den Erben des Münchner Medienunternehmers Leo Kirch in Höhe von 812 Millionen Euro droht offenbar zu scheitern. Die Zustimmung der Deutschen Bank zu einer Zahlung in dieser Höhe sei „so gut wie ausgeschlossen“, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Finanzkreise. In der Deutschen Bank gebe es inzwischen viele Bedenken gegen einen derartigen Schadenersatz, den Vorstandssprecher Josef Ackermann vor knapp zwei Wochen mit Leo Kirchs Witwe Ruth ausgehandelt hatte.
Seither prüft die Bank dieses Ergebnis, nun zeichnet sich eine Ablehnung ab. Ackermanns Vorgänger Rolf Breuer hatte Anfang 2002 in einem TV-Interview die Kreditwürdigkeit von Kirch angezweifelt. Kirch gab daraufhin Breuer und der Bank die Schuld am wenig später erfolgten Zusammenbruch seines Film- und Fernsehimperiums und forderte in einer Serie von Prozessen Schadenersatz in Milliardenhöhe. Das Oberlandesgericht München regte vor einem Jahr eine Zahlung in Höhe von 775 Millionen Euro an. Dieser Betrag und die Zinserträge, die seither darauf angefallen wären, führten zu dem von Ackermann und Ruth Kirch erzielten Ergebnis von 812 Millionen Euro. Ein derartiger Vergleich würde voraussichtlich dazu führen, dass die Deutsche Bank anschließend Breuer in Regress nehmen müsste. Das sei eine „heikle Geschichte“, heißt es in der Bank. Man könne nicht mit den Kirch-Erben einen „Vergleich zu Lasten Breuers“ schließen.