ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning = Unternehmensressourcenplanung) entwickelten sich aus der Materialwirtschaft und werden heute auch in KMU eingesetzt. Sowohl die genutzte Software als auch die strukturelle Entwicklung der Systeme ist rasanten Entwicklungen unterworfen.
ERP ist durch die Kernfunktionen Materialwirtschaft inklusive Beschaffung und innerbetriebliche Distribution, Produktion, Personal- und Finanzwesen, Faktura, Vertrieb und Marketing gekennzeichnet. Diese Funktionen werden über eine einheitliche Datenbasis verbunden, in großen Unternehmen wird diese durch ein Data Warehouse gemanagt (siehe u.a. <a href="http://www.erpenvironment.org/)“>http://www.erpenvironment.org/). Damit werden sämtliche ineinandergreifenden Unternehmensprozesse in Einklang gebracht, die Koordinierung erfolgt unternehmensweit sowohl horizontal als auch vertikal.
Historische Entwicklung der ERP-Systeme
Vorläuferprogramme für ERP-Systeme waren Lösungen für die Produktionsplanung, die etwa ab den 1960er Jahren computergesteuert die Materialbedarfsplanung übernahmen. Die Bezeichnung lautete MRP-System für Material Requirements Planning. Schon diese Systeme erhielten weitere Funktionsbereiche, in MRP II war schon die Produktionssteuerung integriert. Auch die Begrifflichkeit änderte sich, bei gleichbleibendem Akronym MRP übersetzte man dies nun teilweise mit Manufacturing Resource Planning. Als immer mehr Unternehmensbereiche hinzukamen, weil die technologische Entwicklung auf der Softwareseite dies ermöglichte, wurde aus MRP schließlich ERP. Der entscheidende Unterschied ist branchenbezogen, MRP-Systeme wurden überwiegend oder ausschließlich industriell genutzt. Vorreiter bei ERP-Lösungen war SAP, für den Konzern stellt ERP-Software gleichzeitig das Kerngeschäft dar. Die aktuellsten Versionen sind nach mySAP ERP und SAP R/3 in der SAP ECC Lösung enthalten, ein Kürzel für ERP Central Component.
Moderne ERP-Entwicklungen – Softwarebasis
Hier ist zwischen der Entwicklung der Softwarebasis und der strukturellen Entwicklung von ERP zu unterscheiden. Beides ging in den vergangenen 50 Jahren stets Hand in Hand, und so erweitern auch die technologischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts beträchtlich die Funktionalitäten von ERP. Das einleuchtendste Beispiel hierfür ist die Verknüpfung von ERP und CRM (Customer Relationship Management = Kundenbeziehungsmanagement), viele Anbieter (auch SAP) nennen die beiden Systeme heute in einem Atemzug. Auch die Integration der modernen Faktura in ERP-Systeme ist so ein Schritt. Software-Entwickler, die aus dem Bereich der reinen Rechnungs- und Steuerprogramme kommen, integrieren nun CRM- und ERP-Systeme. Das ist insofern sinnvoll, als dass die Funktionen des Rechnungs- und Vertriebswesens in den vergangenen 20 Jahren ohnehin generisch in ERP-Systeme hineingewachsen sind. Gleichzeitig benötigen aber auch Unternehmen mit wenig Materialwirtschaft – zum Beispiel Dienstleister im Consulting-Bereich – CRM- und Faktura-Software, sodass sich diese parallel zu ERP-Systemen entwickeln konnte. Nun wachsen diese Lösungen zusammen.
Ein weiterer technologischer Schritt ist das Angebot von SaaS-Lösungen für ERP-Systeme (Software-as-a-Service), bei der die Unternehmen auf externe Server lediglich von ihrem Webinterface aus zugreifen. Diese Cloud-Lösung beginnt sich nach und nach durchzusetzen, im CRM-Bereich ist sie schon sehr weit verbreitet. Im ERP-Bereich muss die Entwicklung nicht zwangsläufig ebenso schnell gehen, denn hier ist meist hohes Customizing erforderlich (Anpassung an Kundenwünsche), was durch maßgeschneiderte Module besser realisierbar ist als per SaaS. Schließlich sollen diverse Open Source Lösungen für ERP-Systeme nicht vergessen werden, die ebenfalls angeboten werden. Der Support-Bedarf ist hierbei allerdings hoch, sodass wirklich kostenlose (weil lizenzfreie) ERP-Systeme im Grunde kaum handhabbar sind. Dazu müsste das Unternehmen über eine eigene IT-Abteilung verfügen, die sich um die Programmierung kümmert. Unternehmen dieser Größenordnung allerdings (mit eigener IT-Abteilung) ziehen meist die professionellen Programme von SAP, Oracle oder Microsoft vor.
Strukturelle Entwicklungen
Da sich Unternehmen zunehmend in Supply Chains (Lieferketten) vernetzen, muss ERP heute übergreifend funktionieren. Systeme zur Unterstützung des Supply Chain Managements werden als APS-Systeme bezeichnet (Advanced Planning/Scheduling = fortgeschrittene Planung). Diese Systeme basierten wiederum auf der Entwicklung webbasierter Lösungen seit etwa dem Jahr 2000. Hierbei werden die Planungen innerhalb der Lieferkette aufeinander abgestimmt, also nicht mehr über den reinen Vertrieb gesteuert. Damit funktioniert ein Supply Chain System im Grunde wie ein einheitlicher Konzern, obgleich es sich um rechtlich eigenständige Unternehmen handelt. Über den Zugriff auf das ERP-System des Partners, der administriert werden kann, wird dessen Bedarf oder Liefermöglichkeit inklusive der Pricing-Absichten ermitteln, was die Lagerbestände senkt und Distributionsverzögerungen umgeht. In vielen Industriezweigen kann längst nicht mehr anders gearbeitet werden, so zum Beispiel in der Automobilbranche und ihren Zulieferern, aber auch im ganz normalen Einzelhandel für Endverbraucher.
Das von mir betriebene Portal erpenvironment.org ist an kleine und mittelständige Unternehmer, oder die die es werden wollen gerichtet.
Es soll informieren, sowie weitere nützliche Hinweise zur Planung und Ressourcenverwaltung eines Unternehmens geben.
Da in unserem Unternehmen ebenfalls ein ERP-System eingeführt und stetig erweitert wurde, hoffe ich mit Ihnen meine Erfahrungen teilen zu können.
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