Die Ausstellung LETTRES MORTES bei Galerie Gilla Lörcher knüpft an eine erste Serie von Kunstwerken an, die während des Aufenthalts des Künstlers in Okinawa/ Japan im Jahr 2022 entstanden sind. Seitdem haben die Korallenfragmente, die die Strände der Insel bedecken, das Interesse von John Cornu geweckt, Auch, weil die natürlichen Formen der toten Korallen auf Skulpturen von Bildhauern des 20. Jahrhunderts wie Louise Bourgeois, Hans Arp, Barbara Hepworth, Henry Moore und Isamu Noguchi zu verweisen scheinen.
Gezeigt werden mehrere Wand- und Bodenskulpturen sowie 7 klein- und großformatige Gemälde, auf denen der Künstler die Formen von Korallen abstrahiert aufgreift. Dabei verweist der Einsatz von Serialität, Bad Painting, Abstraktion und Grid-Struktur auf eine Vielzahl modernistischer Formensprachen.
John Cornu (geb. 1976, lebt und arbeitet in Paris und Rennes) arbeitet mit einer vom Minimalismus und der Moderne geerbten Ästhetik (Monochromie, Serialität, Modularität, Primat der Materialien), wobei er einen starken Bezug zum (historischen, architektonischen, gesellschaftlichen) Kontext und zu einer Form der zeitgenössischen Romantik (Dionysianismus, Erosion, Blindheit, Verweise auf verschiedene Klanguniversen und Entropie) beibehält. Mit seinem Interesse für moderne Ruinen, Logiken der Macht und anthropologische Lücken verleiht der Künstler seinen Produktionen eine zugleich poetische, kathartische und kompromisslose Atmosphäre. Ob skulptural, performativ oder installativ, sie sprechen paradoxe Kräfte an und schaffen eine Vielzahl von Bedeutungen und Lesarten.
John Cornu
Lettres Mortes
16.08.-19.09.2024
Galerie Gilla Lörcher, Grolmanstr. 28, 10623 Berlin
Öffnungszeiten: Mi-Fr 12:00-18:00, Sa 12:00-16:00
Berlin Art Week | 11.-15. September | Fr 12:00-21:00, Sa 12:00-19:00, So 12:00-18:00