CDU-Haushälter Willsch ruft Unions-Abgeordnete zu Widerstand gegen Griechenland-Paket auf

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Peter Willsch hat an seine Fraktionskollegen appelliert, der Forderung der Steuerzahlerbunds zu folgen und den neuen Milliarden-Hilfen für Griechenland im Bundestag nicht zuzustimmen. „Hoffentlich folgen möglichst viele meiner Kollegen der Forderung des Bundes der Steuerzahler. Ich werde Griechenland II auf keinen Fall zustimmen“, sagte das Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages dem „Handelsblatt-Online“.

Willsch fühlt sich von den Befürworter der Griechenland-Hilfen getäuscht. Den skeptischen Abgeordneten sei im Mai 2010 versprochen worden, Geld gebe es nur gegen die Erfüllung von harten Auflagen. „Nun wurden und werden diese Auflagen von Griechenland nicht erfüllt, Geld gibt es aber trotzdem“, sagte der studierte Volkswirt. Das sei Konkursverschleppung, vermehrt werde sogar von Untreue gesprochen. Für ihn sei der Vorgang auch ein Skandal, betonte Willsch. „Griechenland werden im Fallen keine Flügel wachsen. Der Aufprall wird nur umso härter je länger die Regierungen der Euro-Zone die Augen vor der Realität verschließen.“ Nach Willschs Überzeugung darf aus Griechenland schon deshalb kein Finanz-Protektorat gemacht werden, weil die europäische Idee eine Idee der Freiheit und des Rechts sei. Dies alles werde aber derzeit mit Füßen getreten. „Wenn man will, dass der Patient wieder gesund wird und am Ende nicht alle krank werden, sollte man den Arzt oder die Therapie wechseln, anders geht es einfach nicht“, sagte der CDU-Politiker. „Nur mit der Rückkehr zu einer eigenen Währung kann Griechenland über eine deutliche Abwertung die Basis legen für eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und eine Verbesserung der Leistungsbilanz.“