Der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat erneut zu den von ihm besuchten Sex-Partys Stellung nehmen müssen. Dazu begab sich der 62-Jährige im französischen Lille in Polizeigewahrsam, um seine Aussagen zu machen. Dabei war die zentrale Frage des Verhörs, ob Strauss-Kahn gewusst habe, dass es sich bei den Damen um Prostituierte handelte.
Er selbst bestreitet dies, gibt aber zu, mehrfach an Sex-Partys teilgenommen zu haben. Sollte sich dieser Verdacht erhärten, droht ihm eine Anklage wegen Beihilfe zur Zuhälterei. Zudem beschäftigt die Ermittler die Frage nach der Finanzierung der Sex-Partys. Angeblich wurden diese von zwei Getreuen Strauss-Kahns organisiert und von einem der beiden über die eigene Firma abgerechnet. Sollte der 62-Jährige von diesen Machenschaften gewusst haben, drohe ihm eine Anklage wegen Veruntreuung. Der Ex-IWF-Chef war Mitte des vergangenen Jahres festgenommen worden, nachdem die Aussagen eines Zimmermädchens in New York ihn schwer belastet hatten. Jedoch wurde das strafrechtliche Verfahren wegen versuchter Vergewaltigung aufgrund von Zweifeln an der Glaubwürdigkeit der Frau eingestellt.