Manager*innen zunehmend mit Schadensersatzklagen konfrontiert

In Deutschland gehen Unternehmen immer häufiger gerichtlich gegen ihre Führungskräfte vor. War dies vor einigen Jahren noch unüblich, so hat sich dies inzwischen geändert. Das Gesetz sieht Schadensersatzansprüche gegen Geschäftsführer*innen und Vorstände vor, wenn dem Unternehmen durch Managementfehler ein Schaden entstanden ist. Das setzt Manager*innen enorm unter Druck.

Insbesondere in spektakulären Fällen wie der viel beachteten VW-Dieselaffäre oder dem Siemens-Korruptionsskandal müssen Manager inzwischen mit Schadensersatzklagen und strafrechtlicher Verfolgung rechnen. Die D&O-Versicherungen, also die Vermögensschadenhaftpflichtversicherungen für Manager, verzeichnen seit Jahren einen kontinuierlichen Anstieg der Entschädigungsleistungen. Diese Entwicklung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, unter anderem auf die Etablierung einer funktionierenden Corporate Governance und die Grundsatzentscheidung des Bundesgerichtshofs aus dem Jahr 1997, wonach Aufsichtsräte gegen rechtswidrig handelnde Manager vorgehen müssen, um Schadensersatzklagen zu vermeiden.

Die Dimensionen solcher Klagen sind oft immens, wie aktuell der Fall Adria Airways zeigt. Es geht um eine Schadenersatzforderung in Höhe von 78 Millionen Euro gegen das ehemalige Management der Fluggesellschaft wegen Insolvenzverschleppung, die vor Gericht verhandelt wird. Auch die Strafverfolgungsbehörden ermitteln gegen das Management und den Investmentfonds. Aber auch Fremdgeschäftsführer sowie Gesellschafter-Geschäftsführer mittelständischer Unternehmen sind Haftungsrisiken ausgesetzt, insbesondere im Falle von Insolvenzen und Steuerschulden. Jörg Hawlitzeck, Unternehmensberater und Experte für Leadership-Mindset, hat in seiner Praxis immer wieder Managementfehler erlebt. Seiner Erfahrung nach passieren Fehler oft, wenn es dem Management an Grundlagen partizipativer Führung mangelt. Häufig geht das entweder mit mangelnder Klarheit in den eigenen Aussagen oder mit fehlender Übertragung von Eigenverantwortung an Mitarbeiter*innen und Teams einher. „Gerade in diesem Bereich kommt es manchmal zu buchstäblich haarsträubenden Fehlern seitens des Managements. Viele im Leadership glauben, dass es sich gegenseitig ausschließt: Konkret in der Zielrichtung und Vorgaben zu sein und gleichzeitig offen für Vorschläge der Mitarbeiter. Tatsächlich ist die Verwirklichung einer Haltung des „sowohl, als auch“ beim Führen eine Frage der Einstellung. Das richtige Mindset gepaart mit Mut sind notwendig, um im Job und als Team effektiv und erfolgreich zu sein und damit auch den Erfolg eines Unternehmens zu sichern“, so der Unternehmensberater.

Genau darum, um Fehler und Fehlerkultur im Management, geht es in Jörg Hawlitzecks Vortrag “ Ledership-Mindset der Zukunft„. Anhand von Praxisbeispielen, die der Keynote Speaker selbst erlebt hat, schildert er, wo die Fehler lagen und wie sie hätten vermieden werden können. Da das Thema von großer Tragweite und mit vielen Emotionen verbunden ist, verpackt Hawlitzeck es in einen humorvollen Vortrag, um einen leichteren Zugang zu schaffen. „Ein großer Stolperstein ist, dass Leader sich oft zu wichtig nehmen, immer das letzte Wort haben müssen, alles besser wissen, viel zu schnell urteilen und oft etwas aussprechen, bevor sie es richtig durchdacht haben. Leider sind sie oft nicht in der Lage, ihrem Team die nötige Anerkennung entgegenzubringen. Hinzu kommt ein Hang zur Kontrolle, der den Arbeitsalltag ganzer Teams negativ prägt, sowie mangelnde Entscheidungsfreude, gepaart mit zu langem Festhalten an alten Gewohnheiten. Das sind alles ungünstige Faktoren, die in der Summe große Auswirkungen haben“, erklärt der Unternehmensberater.

Viele gravierende Fehler können jedoch vermieden werden, indem eine Fehlerkultur initiiert und gelebt wird. Dazu gehört, Fehler in einem definierten Rahmen zuzulassen – denn Fehler passieren nun einmal. Dafür sind eine präzise Definition der Spielregeln und ein gewisser Freiraum nötig, in dem die Mitarbeiter*innen situative Entscheidungsfreiheiten haben. „Die Basis dafür ist ein positives Leadership-Mindset. Dieses ermöglicht es uns, im Alltag gelassen zu reagieren, erfolgreich zu kommunizieren, effizient zu handeln, Krisen zu meistern und Chancen zu erkennen – und auch Fehler zuzulassen! Dies sind Voraussetzungen für ein erfolgreiches Kompetenzmanagement. Ein starres Verharren in alten Denkmustern – oftmals aus der Angst heraus etwas falsch zu machen – hingegen führt im schlimmsten Fall zu genau jenen Fehlentscheidungen, die Schlagzeilen machen“, betont Jörg Hawlitzeck.

Wenn es um die Themen Leadership und Mindset geht, ist Jörg Hawlitzeck der Experte schlechthin. In seinem Beruf als Managementberater unterstützt er seit 20 Jahren seine Kunden dabei, Agilität und Kreativität in ihren Arbeitsalltag zu integrieren.
Jörg Hawlitzeck hat schon früh seine Begeisterung für Menschen und deren Förderung und Entwicklung entdeckt: Er studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie mit erfolgreichem Abschluss, lebte und arbeitete immer wieder im Ausland. Die Zeit in Frankreich, Spanien, Italien, Russland, Lateinamerika und Asien hat außerdem dazu beigetragen, dass Keynote Speaker Jörg Hawlitzeck heute sechs Sprachen spricht. Besonders die Erfahrung mit unterschiedlichen Kulturen zeigte ihm, wie wichtig Agilität und die Anpassung der eigenen Vorstellung für jeden Menschen beruflich und privat ist.
Heute führt Jörg Hawlitzeck zusammen mit seinem Geschäftspartner Dieter Weichl das Unternehmen Business Culture und berät als Leadership-Coach und Vortragsredner Unternehmen und Führungskräfte dabei, wie sie geistige Flexibilität, Agilität und Kreativität bei sich selbst und in ihren Teams etablieren. Besonders als Autor der beiden Bücher „30 Minuten Agiles Mindset“ und „Das Zukunfts-Mindset“ hat sich Jörg Hawlitzeck einen Namen als der Experte für Agiles Mindset gemacht.

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Bildquelle: Rivage auf Unsplash