Euro-Länder einigen sich auf zweites Hilfspaket für Athen

Die Euro-Finanzminister haben sich nach einem zwölfstündigen Verhandlungsmarathon in Brüssel auf ein zweites Rettungsprogramm für Griechenland geeinigt. Das bestätigte Bundesfinanzminister Schäuble am frühen Morgen in Brüssel. Dabei bleibe es bei einem Kreditvolumen von 130 Milliarden Euro.

Darüber hinaus werden private Gläubiger wie Banken und Versicherungen zur Rettung des stark verschuldeten Landes stärker auf Geld verzichten als zunächst geplant. Demnach würden diese bei dem bevorstehenden Schuldenschnitt auf einen Abschlag von bis zu 53,5 Prozent auf den Wert ihrer ausstehenden griechischen Staatsanleihen verzichten. Ursprünglich waren nur 50 Prozent vorgesehen, was Forderungen in Höhe von 100 Milliarden Euro entspreche. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden. Das Ergebnis sei „zu verantworten“, sagte Schäuble, denn Athen können nun „auf den nachhaltigen Pfad der Gesundung“ kommen. Das Sparprogramm sieht eine Kürzung von Renten und Mindestlöhnen sowie eine Reform des Steuersystems für mehr Einnahmen vor. Die Einhaltung der Auflagen soll künftig ständig von einer Expertengruppe kontrolliert werden. Zudem wurde ein Sperrkonto eingerichtet, von dem die Schulden zurückgezahlt werden sollen. Ohne das zweite Hilfsprogramm wäre Griechenland im März pleite gewesen.