Nachdem es bereits eine starke Zunahme der Fallzahlen im Jahr 2022 gegeben hat, sind die Einbruchzahlen erneut gestiegen. Im Jahr 2023 wurden 77.819 Fälle registriert. Dies bedeutet eine Steigerung von 18,1% im Vergleich zu 2022. Analog zum Anstieg der Fallzahlen nimmt gemäß PKS auch die Zahl der Tatverdächtigen zu. Im Jahr 2023 wurden 9.892 Tatverdächtige ermittelt, was einer Erhöhung von 7,1% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Gute Gründe für den Einbruchschutz
Grund genug, EigentümerInnen und MieterInnen für die Wichtigkeit und Wirksamkeit von Einbruchprävention zu sensibilisieren. Wie diese Mittel aussehen und wer konkret helfen kann, das eigene Zuhause sicher zu machen, dazu gibt das Netzwerk „Zuhause sicher“ Auskunft.
Erfolgreicher Einbruchschutz beginnt in der Regel mit einer polizeilichen Beratung. Die polizeilichen FachberaterInnen informieren zu Täterarbeitsweisen, Schwachstellen an Haus und Wohnung, richtigem Verhalten und sinnvoller Sicherungstechnik. Sie zeigen wirksame Sicherungskonzepte auf und erklären anschaulich, wie Einbruchschutz konkret aussehen kann.
Richtiges Verhalten – Anwesenheitssimulation – Sicherheitstechnik
Ganz einfach und kostenlos lässt sich das Einbruchrisiko verringern, indem man sein Verhalten ändert. Dazu zählt z. B. Wohnungs- oder Haustür immer abzuschließen, auch wenn man das Haus nur kurz verlässt.
Daneben kann man Anwesenheit vortäuschen – scheint jemand zuhause zu sein, wirkt das abschreckend auf EinbrecherInnen. Schuhe vor der Wohnungstür, Licht in unterschiedlichen Räumen zu unterschiedlichen Zeiten und Rollläden, die morgens hochgezogen und abends heruntergelassen werden, lassen das Haus bewohnt wirken.
Durchschaut ein Einbrecher diese Tricks, ist es Sicherheitstechnik, die die Täter aufhalten kann. Den Basisschutz stellen mechanische Sicherungen dar. Diese können an Fenstern und Türen nachgerüstet werden – wie abschließbare Fenstergriffe ab 100-Nm-Abreiß-Widerstand und Pilzkopfzapfen als Verschlüsse im Fenster, sowie Mehrfachverriegelungen für die Eingangstür optimalerweise mit Hakenschenkriegeln und Bändersicherungen über Hintergreifhaken. Bei Neubau oder Umbau bieten sich neue einbruchhhemmende Fenster und Außentüren an.
Mit dem mechanischen Basisschutz – nach entsprechenden DIN-Normen geprüft/zertifiziert und fachgerecht montiert – lassen sich gut 90% der TäterInnen von einem Einbruch abhalten. Wer sich weitergehend absichern möchte, kann mechanische Sicherheitstechnik höherer Sicherheitsklassen und/oder den mechanischen Einbruchschutz um elektronische Sicherungen – wie Alarmanlagen und Videotechnik – ergänzen. Auch hier ist es empfehlenswert auf die Prüfung, Projektierung und Montage nach den einschlägigen Einbruchschutznormen zu achten.
Informationen zu den Normen bieten die Polizeilichen Beratungsstellen und das Netzwerk „Zuhause sicher“.
Auf die fachgerechte Montage kommt es an
Geeignete Sicherheitstechnik entfaltet nur dann den versprochenen Schutz, wenn sie fachgerecht montiert wurde. Fachbetriebe für Einbruchschutz findet man zum Beispiel in den Schutzgemeinschaften des Netzwerkes „Zuhause sicher“. Die speziell geschulten HandwerkerInnen verbauen neue einbruchhemmende Fenster und Türen, rüsten vorhandene Elemente mit geprüfter Sicherungstechnik nach, bieten Technik zur Anwesenheitssimulation an oder projektieren Einbruchmeldeanlagen und Videotechnik.
Je nach Tätigkeitsbereich müssen die Betriebe, um sich am Netzwerk „Zuhause sicher“ beteiligen zu können, zunächst auf den polizeilichen Adressennachweis ihres jeweiligen Landeskriminalamts aufgenommen worden sein.
Nicht vergessen: Sicherheitstechnik benutzen und warten
Ist die geprüfte/zertifizierte Sicherheitstechnik fachgerecht eingebaut, muss sie benutzt werden, um zu funktionieren. Es gilt also z. B. Fenster und Türen zu schließen und abzuschließen, wenn man das Haus verlässt.
Weiterer Tipp: An eine regelmäßige Wartung denken. Denn damit die Technik dauerhaft zuverlässig funktioniert, benötigt sie Pflege und Wartung. Nicht nur für Einbruchmeldeanlagen gilt regelmäßige Instandhaltung, auch die mechanischen Bauteile, wie z. B. Fensterbeschläge, brauchen ordentliche Wartung. Die Empfehlung der Hersteller lautet, alle zwei Jahre eine Wartung der Beschläge durch den Fachbetrieb vornehmen zu lassen.
Präventionsplakette für Einbruchschutz und Brandschutz
Wer als EigentümerIn oder MieterIn das eigene Zuhause mit einbruchhemmender Sicherheitstechnik und Rauchmeldern ausgestattet, eine gut sichtbare Hausnummer an der Hauswand angebracht und ein Telefon am Bett bereitgestellt hat, kann die Präventionsplakette des Netzwerkes „Zuhause sicher“ erhalten. Außen ans Haus oder die Wohnung angebracht, signalisiert sie: „Wir haben die polizeilichen Empfehlungen zum Einbruchschutz umgesetzt – ein Einbruchversuch lohnt sich nicht!“. PlaketteninhaberInnen gewähren die im Netzwerk „Zuhause sicher“ engagierten Versicherer zudem einen Nachlass in der Hausratsversicherung.
Wer sich für eine Präventionsplakette interessiert, kann sich an die Mitarbeiterinnen der „Zuhause sicher“-Geschäftsstelle wenden: info@zuhause-sicher.de.
Im Netzwerk „Zuhause sicher“ engagieren
Wer sich als Unternehmen oder Behörde im Netzwerk „Zuhause sicher“ gemeinsam mit zahlreichen weiteren Partnern aus Polizei und Kommunen, Handwerk und Handwerksorganisationen, Industrie und Versicherungswirtschaft für Einbruchschutz und Brandschutz einsetzen möchte, kann sich ebenfalls an die „Zuhause sicher“-Geschäftsstelle wenden, die weitergehende Informationen zu Idee, Struktur und Partnerschaften des Netzwerkes „Zuhause sicher“ zur Verfügung stellt.
Weiterführende Links:
Netzwerk „Zuhause sicher“
- Homepage: zuhause-sicher.de
- Einbruchschutz-Kompass: zuhause-sicher.de/einbruchschutz-kompass
- Präventionsplakette: info@zuhause-sicher.de
- Polizeiliche Beratungsstellen: zuhause-sicher.de/beratungsstellensuche
- Lokale Fachbetriebe: zuhause-sicher.de/handwerkersuche
- Überregionale Partner: zuhause-sicher.de/partner/ueberregionale-unternehmen