Bundestagspräsident Norbert Lammert und der frühere evangelische Bischof Wolfgang Huber sind offenbar heiße Kandidaten im Rennen um die Nachfolge von Christian Wulff. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, hieß es am Samstag in Berlin aus Koalitionskreisen. Zuvor hatte der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, nach einer Bedenkzeit seine Kandidatur abgesagt.
Auf ihn hatten sich offenbar die die Spitzen von Union und FDP bereits geeinigt. Wolfgang Huber ist evangelischer Theologe und wurde 2001 vom Bundeskabinett zum Mitglied des Nationalen Ethikrates berufen. Als er Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland wurde, schied er vorübergehend aus dem Gremium aus, bevor er 2010 erneut in den Ethikrat berufen wurde. Daneben führt der 69-Jährige seine kirchlichen Ehrenämter fort und engagiert sich in Fragen gesellschaftlicher Verantwortung. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Arbeit an Grundfragen der Ethik widmet er sich verstärkt der Wertevermittlung in Wirtschaft und Gesellschaft. Schon nach dem Rücktritt Köhlers im Mai 2010 wurde Huber als überparteilicher Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten gehandelt.