Winterjacke im Kindersitz: warm, aber gefährlich

R+V-Infocenter: Verletzungsgefahr steigt

Wiesbaden, 24. Januar 2024. Im Inneren eines Autos ist es derzeit oft kalt und ungemütlich. Kein Wunder also, dass Eltern Babys und kleine Kinder warm einpacken. Doch Winterjacken können bei einem Unfall die Verletzungsgefahr deutlich erhöhen, warnt das Infocenter der R+V Versicherung.

Dick gepolsterte Jacken können die lebensrettende Funktion des Sicherheitsgurts einschränken. „Der Gurt liegt durch den dicken Stoff nicht richtig am Körper an. Er wirkt also zunächst auf die Kleidung. Dadurch wird der Körper bei einem Unfall später abgebremst – und es sind schwerere Verletzungen möglich, etwa weil der Kopf auf die vorderen Sitze auftrifft“, erklärt Roland Richter, Verkehrsexperte bei der R+V Versicherung.

Lebensbedrohliche Verletzungen möglich
Hinzu kommt: Der Stoff der Jacken ist oft sehr glatt, der Gurt kann verrutschen. Liegt der Gurt bei einem Unfall beispielsweise auf dem weichen Bauchraum statt auf Schulter und Becken, kann das zu lebensbedrohlichen Verletzungen der inneren Organe führen – etwa einem Milzriss. Der R+V-Experte rät deshalb, Kindern die dicke Jacke vor der Autofahrt auszuziehen. Alternativ können Eltern den Kleinen eine dünne Fleecejacke anziehen oder sie mit einer Decke über dem Gurt warmhalten.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
– Bei einem Dreipunktgurt beim Anschnallen die Jacke einfach kurz hochheben, damit der Gurt nahe am Becken oder Oberschenkelansatz laufen kann.
– Kindern die Jacke auf keinen Fall während der Fahrt ausziehen und sie dafür abschnallen.
– Dicke Winterjacken erhöhen nicht nur die Verletzungsgefahr von Kindern im Kindersitz, sondern stellen bei allen Personen im Auto ein Sicherheitsrisiko dar.

Das R+V-Infocenter wurde 1989 als Initiative der R+V Versicherung in Wiesbaden gegründet. Es informiert regelmäßig über Service- und Verbraucherthemen. Das thematische Spektrum ist breit: Sicherheit im Haus, im Straßenverkehr und auf Reisen, Schutz vor Unfällen und Betrug, Recht im Alltag und Gesundheitsvorsorge. Dazu nutzt das R+V-Infocenter das vielfältige Know-how der R+V-Fachleute und wertet Statistiken und Trends aus. Zusätzlich führt das R+V-Infocenter eigene Untersuchungen durch: Die repräsentative Langzeitstudie über die „Ängste der Deutschen“ ermittelt beispielsweise bereits seit 1992 jährlich, welche wirtschaftlichen, politischen und persönlichen Themen den Menschen am meisten Sorgen bereiten.

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