Deutsche Unternehmen hinken bei der Weiterbildung hinterher – insbesondere für ältere Beschäftigte

Randstad Studie

In deutschen Unternehmen besteht eine beträchtliche Kluft zwischen Nachfrage und Angebot für Fortbildungen. Besonders die Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz (KI) ist hiervon betroffen. Das Potenzial von älteren Arbeitnehmenden sollte dabei nicht unterschätzt werden.

Eschborn – Oktober 2023. In den vergangenen zwölf Monaten haben 63% der Arbeitnehmenden in Deutschland ein Weiterbildungsangebot von ihrem Arbeitgeber erhalten. Gewünscht haben sich ein solches Angebot hingegen 84%. Das zeigt der aktuelle Pulse Survey des Randstad Arbeitsbarometers (Q3/2023), in dem mehr als 1.500 Beschäftigte aus Deutschland befragt wurden.

Weiterbildungsfelder der Zukunft: Führung, Achtsamkeit und KI

Unter deutschen Arbeitnehmenden wünschen sich die meisten aktuell ein Weiterbildungsangebot
zum Thema „Wohlbefinden und Achtsamkeit“ (23%). „Künstliche Intelligenz“ (KI) (21%) belegt den zweiten Platz, gefolgt von „Management & Führung“ oder „kreatives und analytisches Denken“ mit je 16%.

Das Angebot der Arbeitgeber hinkt deutlich hinter. Zur KI bieten aktuell nur 8% deutscher Unternehmen eine Weiterbildung an. Auch bei Management & Führung (11%) und kreatives und analytisches Denken (8%) bleibt das Angebot hinter der Nachfrage. Lediglich bei „Wohlbefinden und Achtsamkeit“ kommen Unternehmen den Arbeitnehmenden mehr entgegen: Fortbildungskurse in diesem Bereich bieten 17% der Betriebe an.

„Die Kluft zwischen Nachfrage und Angebot bei Weiterbildungsmaßnahmen zeigt, dass Unternehmen das Thema immer noch viel zu oft als optionale Zusatzleistung betrachten. Doch für knapp die Hälfte der Arbeitnehmenden ist gute Weiterbildung eine wichtige Voraussetzung bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber. Das hat unsere Randstad Employer Brand Research gezeigt“, erklärt Dr. Christoph Kahlenberg, Leiter der Randstad Akademie bei Randstad Deutschland.

Keine Frage des Alters

Der Pulse Survey geht noch einen Schritt tiefer, nämlich in der differenzierten Betrachtung der unterschiedlichen Altersgruppen und zeigt zum einen, dass es generationsübergreifend der Wunsch nach mehr Weiterbildung besteht. Gleichzeitig jedoch erhalten vor allem ältere Beschäftigte weniger Fortbildungsangebote. Das geht aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung für Q2 2023 hervor. Denn während im Schnitt jeder vierte Arbeitnehmende unter 50 eine Weiterbildung angeboten bekommt, gilt dies nur für jeden sechsten über 50 und jeden zehnten über 60. Und das, obwohl gerade die Ü60-Alterskohorte einen ihnen angebotenen Fortbildungskurs überproportional häufig in Anspruch nimmt.

„Das Potenzial älterer Arbeitnehmenden bleibt in vielen Unternehmen unausgeschöpft. Für Betriebe ist es wichtig, auch ältere Mitarbeitende bei der Gestaltung des Weiterbildungsangebots zu berücksichtigen. Die Zahlen zeigen, dass viele von ihnen bereit und gewillt sind, sich weiterzubilden. Und in Zeiten des demographischen Wandels und Fachkräftemangels ist es für Unternehmen umso wichtiger, bestehende Mitarbeitende an sich zu binden und zu fördern. Hier liegt noch viel zu viel Potenzial brach“, ergänzt Dr. Christoph Kahlenberg.

Über das Randstad Arbeitsbarometer
Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt inzwischen 34 Länder auf der ganzen Welt ab. Die Studie erscheint einmal jährlich und macht sowohl nationale als auch globale Trends auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. Verschiedene Pulse Surveys in ausgewählten Ländern ergänzen im Jahresverlauf das Randstad Arbeitsbarometer mit Einblicken in aktuelle Entwicklungen. Die Befragung wird online unter Arbeitnehmer:innen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten, nicht selbständigen/freiberuflichen Tätigkeit nachgehen. Die Mindeststichprobengröße beträgt 800 Interviews pro Land.

Über die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung
Die vorgestellten Ergebnisse stammen aus der Randstad-ifo-Personalleiterbefragung Q2 2023, die quartalsweise durch das ifo-Institut im Auftrag des Personaldienstleisters Randstad durchgeführt wird. Die Studie befragt 600 bis 1000 Personalverantwortliche in deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen.

Über die Randstad Employer Brand Research
Die Studie „Randstad Employer Brand Research“ untersucht, was Menschen bei der Wahl eines Arbeitgebers attraktiv finden. Die seit 2000 durchgeführte Umfrage ist unabhängig und gibt Ihnen einen Einblick in die Herzen und Köpfe von Mitarbeitern und Arbeitssuchenden in 34 Ländern.

Randstad ist Deutschlands führender Personaldienstleister. Wir helfen Unternehmen und Arbeitnehmern dabei, ihr Potenzial zu verwirklichen, indem wir unsere technologische Kompetenz mit unserem Gespür für Menschen verbinden. Wir nennen dieses Prinzip human forward. In der Randstad Gruppe Deutschland sind wir mit 47.350 Mitarbeitern und rund 530 Niederlassungen in 300 Städten ansässig. Unser Umsatzvolumen umfasst rund 2,014 Milliarden Euro (2022). Neben der klassischen Zeitarbeit zählen die Geschäftsbereiche Professional Services, Personalvermittlung, HR Lösungen und Inhouse Services zu unserem Portfolio. Wir schaffen als erfahrener und vertrauensvoller Partner passgenaue Personallösungen für unsere Kundenunternehmen. Unsere individuellen Leistungs- und Entwicklungsangebote für Mitarbeiter und Bewerber machen uns auch für Fach- und Führungskräfte zu einem attraktiven Arbeitgeber und Dienstleister. Seit über 50 Jahren in Deutschland aktiv, gehören wir mit der Randstad Gruppe Deutschland zur niederländischen Randstad N.V. Ein Gesamtumsatz von rund 27,6 Milliarden Euro (Jahr 2022), rund 662.200 Mitarbeiter im täglichen Einsatz und rund 4.900 Niederlassungen in 39 Märkten machen unseren internationalen Unternehmenskonzern zum größten Personaldienstleister weltweit. Zu unseren nationalen Zweigstellen gehören neben der Randstad Deutschland GmbH & Co KG außerdem die Unternehmen Tempo Team, Gulp, Monster, twago, Randstad Sourceright, Randstad Outsourcing GmbH sowie Randstad Automotive und Randstad Financial Services. CEO ist Richard Jager.

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