Die Schauspielerin Meryl Streep fühlt sich auf dem roten Teppich bei der Oscar-Verleihung unwohl. „Ich fühle mich dort überhaupt nicht wohl, ich fühle mich zu alt, zu dick, zu fremd. Aber ich bin kein Hasenfuß, der kneift“, sagte die 62-Jährige im Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Vorrangig gehe es dort um Kleider, so Streep. „Und jeder, der dort hingeht, denkt nur daran, was er oder sie anziehen wird. Ich bin nicht der Typ, der über so etwas nachdenkt, aber natürlich denke ich schon jetzt darüber nach.“ Uneitel sei sie nicht. „Ich bin Schauspielerin, und natürlich bin ich mir bewusst, wie sehr mein Aussehen beurteilt wird. Immer.“ Ab einem bestimmten Punkt in ihrer Karriere habe sie gedacht: „Jetzt geht es endlich um das, was ich bin und was ich tue.“ Ab dann habe sie immer weniger an ihr Aussehen gedacht. „Man wird sich mehr und mehr darüber bewusst, wie wenig es mit dem zu tun hat, was man ist.“ Auf der Berlinale erhält Streep den Ehrenbären für ihr Lebenswerk. Für ihre Rolle als Margaret Thatcher in „The Iron Lady“ ist sie für den Oscar nominiert. Es wäre ihr dritter.