Günstig und faltbar? Jeans oder Funktionshose? Dreirad oder Buggy? Vor solche Fragen sehen sich nicht nur Radfahrer ständig gestellt. Überall lauert das „Entweder – oder“, und ganz ehrlich: Das nervt. Doch wer ein bisschen sucht, stößt auf die Lösung des „Sowohl als auch“, die es auch in der Sport- und Fahrradbranche gibt. Etwa in den folgenden 2012er Produkten, die der pressedienst-fahrrad (www.pd-f.de) zusammengestellt hat.
Gelungener Kompromiss
Sich schieben lassen oder selbst Richtung und Tempo vorgeben? Die meisten Kinder haben keine Wahl: Sie sitzen entweder im Buggy, oder die Eltern haben das Dreirad mitgenommen; beides geht nun mal nicht. Doch, sagt Kinderfahrzeugspezialist Puky und tritt den Beweis mit dem „CAT S6 Ceety“ an. Der nämlich ist Beides in Einem: ein echtes Dreirad mit Komfortreifen, Freilauf und Lenkungsbegrenzer und ein praktischer Kinderwagen mit stabilen Gurten und breiten Fußstützen, verstellbarem Schiebebügel und großzügigem Gepäckraum. So werden auf einmal Kompromisse möglich, die vorher nicht denkbar waren: Okay, erst einkaufen gehen mit dem Buggy und im Anschluss auf dem Dreirad über den Spielplatz flitzen – nur so als Beispiel. Fahren bzw. gefahren werden können Kinder ab 80 cm Körpergröße. Das in Deutschland gefertigte CAT S6 Ceety ist im Fachhandel für 199,99 Euro erhältlich.
Stauraum für das Einzelkind
Nur ein Kind, doch großer Platzbedarf? Mit einem herkömmlichen einsitzigen Kindertransporter lässt sich das nicht wirklich unter einen Hut bringen. Freibadbesuch und Einkauf geht vielleicht noch, spätestens bei der Radreise ist jedoch Schluss mit lustig. Das neue Crossover-Modell des weltweit führenden Trailer-Spezialisten Chariot ist da genau das Richtige: „Auf ein geräumiges Gepäckfach müssen Eltern, die nur ein Kind transportieren wollen, beim „Corsaire 1″ nicht verzichten,“ erklärt Sabine Richarz vom Importeur Zwei plus zwei. Der mit 72 cm etwas breiter gehaltene Einsitzer ist immer noch kompakt genug für Supermarktkassen und Fahrstühle, weist dabei aber die Geräumigkeit eines Touren-Trailers aus. Für den sportlichen Einsatz prädestiniert ist er durch die hochwertige Blattfederung und natürlich die Umrüstkits, die den Corsaire 1 vielseitig verwendbar machen – beim Radeln ebenso wie auf Skitouren. Der neue Trailer kostet 629 Euro.
Unisex statt Unterschied
Nein, hier soll nicht der geschlechtsunspezifischen Erziehung das Wort geredet werden – wobei, warum eigentlich nicht? Es muss ja nicht immer ein Jungen- oder Mädchenfahrrad sein, wie wär’s einfach mit einem Kinderrad? Bei Puky heißt dieses Fahrzeug „Crusader 20-3“ Unisex, und der kleine Unterschied ist ein abfallendes Oberrohr, das ziemlich genau die Mitte zwischen Herrenrad (mit „Stange“) und Damenrad (mit tiefem Durchstieg) trifft. „Mit dieser Rahmenform sprechen wir vor allem Familien mit Mädchen und Jungen an, denn damit ist es noch einfacher, das Fahrrad an den jüngeren Nachwuchs weiterzureichen“, sagt Puky-Geschäftsführer Ralf Puslat. Das Crusader 20-3 kommt mit Dreigangschaltung und Rücktritt sowie einer topmodernen Lichtanlage mit Standlicht-Automatik; als 20-Zöller kann es von Kindern ab ca. sechs Jahren gefahren werden. Und keine Sorge: Auch mit einem geschlechtsunspezifischen Fahrrad werden Ihre Kinder ganz normale Radler …
Gemeinsam für Licht und Design
Bei Koga in den Niederlanden ist eine alte Tradition (nicht nur) holländischer Fahrradhersteller lebendig – die Konzeption und Fertigung eigener Komponenten. Dabei kommt es der Qualitätsfirma vor allem auf funktionale Aspekte an, die der Zubehörmarkt nicht bieten kann – etwa beim rutschfesten Tourenpedal „Solemate“ oder beim Schnellspanner „Q-Guard“, der gleichzeitig als Schaltwerkschutz dient. Besonders beliebt bei Koga-Fahrern ist jedoch der „Rayo“, ein ins vordere Schutzblech integrierter Scheinwerfer. „Unseren Kunden gefällt das Design aus einem Guss,“ erzählt Anke Namendorf von Koga. Interessant: Das Innenleben der formschönen und diebstahlsicheren Leuchte kommt vom deutschen Lichtspezialisten Busch & Müller, der dem Radhersteller nun auch sein neues Tagfahrlicht „Licht24“ zur Verfügung stellt. Die Koga-Produktplaner wissen schließlich, wo selbst sie auf Fremdfabrikate zurückgreifen müssen, um die beste Qualität bieten zu können. Erhältlich ist der Rayo nur an Koga-Kompletträdern wie dem E-Tour für 2.999 Euro.
Sichtbar geschützt
Rücklichter abtreten ist ein beliebter Sport bei jugendlichen Rowdys, doch die Spielmöglichkeiten werden seltener – längst ist die Position der Rückleute vom Schutzblech nach oben an den Gepäckträger gewandert, was beim Treten deutlich mehr Geschicklichkeit erfordert. Außerdem werden die Rückleuchten immer flacher – das Toplight Line plus von Busch & Müller etwa ist mangels vorstehender Teile kaum zu beschädigen. Und es kommt noch besser: Gepäckträgerspezialist Racktime hat in Zusammenarbeit mit Busch & Müller deren LineTec-Topmodell komplett in einen besonderen Träger integriert. Bei den Ausführungen „Stand-it Shine“ und „Tour-it Shine“ sitzt die Leuchte in einem kompakten Metallgehäuse – leicht, platzsparend und optimal geschützt, dabei superhell dank LED und speziellem Prismensystem. Die leuchtenden Träger sind ab 79,90 Euro erhältlich.
Allround-Renner aus dem Quersport
Rennräder sind leicht und schnell, aber nur bedingt alltagstauglich – zu schmale, harte Reifen und ein Mangel an Schutzblechen sind da nur die augenfälligsten Punkte. Schade, denn viele Radler lieben den griffgünstigen Rennlenker mit seinen zahlreichen Positionen und die sportlich-entspannte Haltung auf dem Sportgerät. Wie gut, dass es das Cyclocross-Rad gibt! Die für den Querfeldeinsport konzipierten Gelände-Renner sind nämlich auch extrem alltagstauglich. Breite Reifen, viel Platz für Schutzbleche und vielleicht sogar einen Gepäckträger und etwas kompaktere Rahmengeometrien sprechen auch den Alltags-Rennradfan an. Beim neuen „Mares AX 4.0“ von Focus gibt es sogar bissige Scheibenbremsen, die im Alltag wie auf Touren Sicherheit bieten. Das mit 999 Euro ausgepreiste Crossrad ist ein klarer Favorit für sportliche Berufspendler und Leute, die sich ein Rennrad für alle Gelegenheiten wünschen.
Die ganze Welt ein Birdy
Faltbar und günstig? Geht das? Und ob: nun auch beim Qualitätsanbieter riese und müller. Das neue Modell „World Birdy sport“ ist nämlich bereits für 999 Euro erhältlich – ganze 500 Euro billiger als das bisherige Einstiegsmodell „Birdy light“. Wie das sein kann? Dem Namen entsprechend wird das Weltmodell rund um den Globus in einer einzigen Konfiguration vertrieben, nämlich mit Achtgang-Kettenschaltung, Schutzblechen und Seitenständer, und in einer einzigen Farbe: Schwarz. Die Einsparungen bei Produktion, Montage und Logistik werden an den Kunden weitergegeben – und das, was das Birdy ausmacht, ist auch beim „World“ dabei, nämlich die ausgeklügelte Vollfederung und Faltmechanik, die im Faltrad-Bereich einzigartige Fahreigenschaften und schnelles Zusammenlegen vereint.
Zum kleinen Preis zu zweit
Mit einem ähnlichen Konzept begeistert Tandemspezialist Santana das Prekariat unter den Zweisitzer-Fans. „Das Nuovo Sport ist unser neues Einsteigermodell und gleichzeitig Preis-Leistungs-Sieger“, erläutert Europa-Importeur Wolfgang Haas. Damit gemeint ist ein Tandem mit stabilem Alu-Rahmen und 27-Gang-Schaltung, das die Tandemschmiede bereits für 3.390 Euro anbieten kann – das „LTD“-Modell mit 30 Gängen kostet bereits 3.860 Euro. Für einen Zweisitzer ist das immer noch attraktiv, bedenkt man, was zwei ähnlich hochwertige Sporträder kosten. Und das unvergleichlich zweisame Radfahren, das dank Santana-Technik mit Feinheiten wie einem 40-Speichen-Hinterrad problemlos und jahrelang genossen werden kann, macht Pfennigfuchsereien sowieso vergessen.
Bewusste Funktion
Kleidung aus Kunststoffen ist manchem Fundi ein Dorn im Auge, denkt er dabei doch an giftige Dämpfe und Chemieunfälle. Doch das ist gleich ein doppelter Irrtum, denn zum einen können auch natürliche Materialien wie Baumwolle extreme Ressourcenverschwender sein, zum anderen gibt es durchaus Kleidung aus Funktionsmaterialien, die strengen Umweltstandards genügt. Hier ist Outdoorspezialist Vaude federführend. „Für immer mehr Produkte garantieren wir eine ressourcenschonende Herstellung und nachhaltige Materialien – zu erkennen an unserem GreenShape-Gütesiegel“, so Stephanie Haid von Vaude gegenüber dem pressedienst-fahrrad. Ein gutes Beispiel ist die praktische und schöne Regenjacke „Yaki“, die auf dem Rad wie im Alltag eine gute Figur abgibt – mit ihrem taillierten Schnitt ebenso wie mit der ausrollbaren Kapuze und der Rückenverlängerung zum Ausklappen. Das nach den strengen „bluesign“-Richtlinien zertifizierte Jackenmaterial hält den Radler auch bei starkem Regen trocken, Reißverschlüsse unter den Armen sorgen für Belüftung; sie kommt in Damen- wie Herrenschnitt für 150 Euro.
Funktional im Jeanslook
Jeans sind in so ziemlich allen Lebenslagen unverzichtbar, nur auf dem Fahrrad würde man sie gern so schnell wie möglich loswerden – zu warm, zu steif, und dann diese dicken Nähte! Eine Jeans im typisch knappen Schnitt, wie sie sportlich aktiven Menschen gefällt und sitzt, kommt jetzt vom englischen Radbekleidungs-Couturier Rapha – und sie ist so funktional, wie man es sich nur wünschen kann: Angefangen mit praktischen Details wie der verstärkten rechten Gesäßtasche, die ein Bügelschloss aufnimmt, über die besondere Schnittführung, hin zu flachen Nähten, die Scheuern verhindern. Krempelt man das rechte Hosenbein hoch, kommt ein reflektierender Aufdruck zum Vorschein. Der Schnitt ist radsportgerecht mit tiefem Bund. „Unsere Jeans wurde über zwei Jahre von Fahrradkurieren im Londoner Großstadtdschungel auf Herz und Nieren getestet“, erläutert Kieran Riley von Rapha Deutschland gegenüber dem pressedienst-fahrrad. Im Dauereinsatz überzeugte das abriebfeste, wasserabweisende Material, das mit typischer Jeans-Haptik aufwartet, dabei jedoch elastisch für gute Bewegungsfreiheit beim Pedalieren ist. Erhältlich ist die „Rad-Jeans“ für 150 Euro im Rapha-Onlineshop.
Der pressedienst-fahrrad hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem guten Fahrrad und dessen Anwendung mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Denn wir sind der Meinung, dass Radfahren nicht nur Spaß macht und fit hält, sondern noch mehr ist: Radfahren ist aktive, lustvolle Mobilität für Körper und Geist. Kurz: Radfahren ist Lebensqualität, Radfahren ist clever und Radfahren macht Lust auf mehr…
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