Was ist was im Einbruchschutz? Fachbegriffe von A bis Z

Sicherheitstechnik schützt vor Einbrechern. Foto: Pexels

Sich in den eigenen vier Wänden sicher zu fühlen – das wünscht sich wahrscheinlich jeder. Hierbei spielt das Thema „Einbruchschutz“ eine wichtige Rolle, denn nur so bleibt der private Rückzugsort sicher und vor fremden Fingern geschützt. Nur – welchen Schutz brauche ich für mein Zuhause? Was ist überhaupt was? Wir klären exemplarisch auf von A wie Aufstiegshilfe bis Z wie zertifiziert.

Aufstiegshilfe
Unter Aufstiegshilfen versteht man all das, was EinbrecherInnen den Einstieg auch in höhere Fenster von Haus oder Wohnung vereinfacht. Leitern, Gartenmöbel oder Mülltonnen sollten daher immer im Haus oder in einem abgeschlossenen Schuppen oder Verschlag stehen. Auch Büsche und Bäume können als Aufstiegshilfen dienen. Daher ist es ratsam, zu prüfen, ob man sie kürzen oder womöglich entfernen sollte.

Bandseitensicherung

Bei einer Bandseitensicherung handelt es sich um eine zusätzliche Sicherheitsvorrichtung an der Scharnierseite – auch Bandseite genannt – bei Türen und Fenstern. Die Bandseitensicherung gehört zur Rundumsicherung von Fenstern und Türen grundsätzlich dazu. Auch ein nachträglicher Einbau ist in der Regel kein Problem.

Dome-Kamera

Eine Dome-Kamera ist eine Überwachungskamera und kann damit Teil eines Videoüberwachungssystems sein. Sie sitzt in einer halbrunden getönten Kunststoffkuppel. Dome-Kameras sind damit besonders gut gegen Vandalismus und Manipulation geschützt. Eine solche Kamera ist auch als Speed-Dome-Kamera erhältlich. Diese lässt sich mittels eingebautem Motor schwenken und neigen, sodass ein breiteres Areal überwacht werden kann.

Fenstertür
Fenstertüren sind Bauelemente, die eine Kombination aus Fenstern und Türen darstellen. Es handelt sich um türhohe Fenster, die Innenräume mit dem Außenbereich verbinden, und oft als Balkon- und Terrassentüren eingesetzt werden. Bei Neu- und Umbau empfiehlt es sich, einbruchhemmende Fenster und Fenstertüren auszuwählen, die nach DIN EN 1627 geprüft oder zertifiziert wurden und die Widerstandsklasse RC-2 besitzen.

Griffolive
Eine Griffolive ist ein Fenstergriff. Sie wird auch Fensterolive genannt und bezeichnet einen meist einhebeligen Drehgriff, mit dem sich ein Fenster öffnen, kippen oder auch schließen lässt. Er kann auch abschließbar sein. Der Begriff Olive entstammt der ursprünglichen Form von Fenstergriffen, die als zweiseitiger Hebel mit einer deutlichen Verdickung in der Mitte ausgebildet waren und somit an die Form einer Olive erinnerten.

Hintergreifhaken
Hintergreifhaken sind eine Form der Bandseitensicherung bei Türen. Durch die Verwendung von Hintergreifhaken kann verhindert werden, dass die Tür aus den Angeln gehoben wird.

Profilzylinder

Der Profilzylinder ist der Teil des Türschlosses, in den der Schlüssel gesteckt wird. Anforderungen an Profilzylinder sind in der DIN 18252 festgelegt. Dabei unterscheidet die Norm drei Klassen mit abgestuften Anforderungen von der Klasse P1 über die Klasse P2 bis zur Klasse P3. Die Klassen P2 und P3 müssen angriffseitig mechanisch besonders geschützt sein und eignen sich dann für den Einsatz in Schlössern von Sicherheitstüren.

Resistance Class (RC)
RC ist die Abkürzung für Resistance Class. Hierbei handelt es sich um acht Widerstandsklassen, die von der DIN EN 1627 insbesondere für einbruchhemmende Fenster und Türen definiert werden. Sind Fenster und Türen nach DIN EN 1627 geprüft/zertifiziert und in die Widerstandsklasse RC 2 eingruppiert, dann halten sie Angriffen des sogenannten Gelegenheitstäters stand. Die Polizei empfiehlt zur Einbruchsicherung von privaten Wohnungen grundsätzlich Fenster und Türen der Widerstandsklasse RC 2.

Sicherheitswinkelschließblech
Ein Sicherheitswinkelschließblech befindet sich in der Türzarge auf Höhe der Türfalle. Es ist deutlich massiver als ein einfaches Schließblech und erhöht damit den Widerstandswert von Haus- und Wohnungsabschlusstüren gegen Einbruchversuche. Denn die Tür kann nicht mehr so leicht aufgehebelt oder aufgetreten werden.

Zertifiziert oder geprüft?
Einbruchhemmende Produkte, so die polizeiliche Empfehlung, sollten nach den einschlägigen DIN-Normen zumindest geprüft, am besten zertifiziert sein. „Geprüft“ bedeutet in diesem Zusammenhang dass das Produkt gemäß der entsprechenden DIN-Norm von einem akkreditierten Prüfinstitut (z. B. VdS, ift Rosenheim) einer Prüfung unterzogen wurde und diese bestanden hat. Zertifiziert heißt, dass das Produkt sowohl geprüft wurde als auch dass die Produktion vor Ort regelmäßig durch das Prüfinstitut auf die normgerechte Herstellung baugleicher Produkte überprüft wird. Alle baugleich produzierten Produkte dürfen dann als „zertifiziert“ bezeichnet werden.

 

Noch Fragen?

Noch Fragen offen? Mehr Informationen zu Täterarbeitsweisen, Schwachstellen am Gebäude, sinnvoller Sicherheitstechnik und richtigem Verhalten bieten die Polizeilichen Beratungsstellen deutschlandweit kostenlos und neutral.
www.zuhause-sicher.de/beratungsstellensuche

 

Empfehlungen zu sinnvollem Einbruchschutz gibt zudem der „Zuhause sicher“-Einbruchschutz-Kompass. In diesem Online-Tool erhalten Interessierte durch das Beantworten von bis zu acht Fragen eine Empfehlungs-Übersicht zu entsprechenden Einbruchschutz-Maßnahmen für ihr Zuhause – angepasst an ihre Wohnsituation.
www.zuhause-sicher.de/einbruchschutz-kompass