Lausemädelgeschichten vom Feinsten

DieseBiografieChristine-300x141 Lausemädelgeschichten vom Feinsten

Auch die zweite Biografie der Autorin hat es wieder in sich! Nach der erfolgreichen Veröffentlichung von „Endstation Anatolien“, hält auch dieses Buch, was es verspricht. Ehrlich und ungeschminkt wird über eine turbulente Kindheit und Jugend, die erst den Weg für das Abenteuer Orient ebnete, berichtet.

Das Leben ist ein Arschloch – und ich stecke mittendrin
Christine wächst bis zu ihrem siebten Lebensjahr recht frei in einem Dorf in Niedersachsen auf. Mit dem Umzug in die Stadt muss sie sich völlig neuen Anforderungen stellen. Bei ihren schon etwas betagteren Eltern, die nicht viel von antiautoritärer Erziehung halten, stößt sie mit ihrem Verhalten oft auf Unverständnis und Ablehnung. Konflikte sind vorprogrammiert. Anekdoten aus dem Leben eines eigenwilligen Kindes, ehrlich und humorvoll von der Autorin zu Papier gebracht.

ISBN-13: 978-3748194248

https://www.amazon.de/Das-Leben-ist-ein-Arschloch-ebook/dp/B0BZQ6V6NH/ref=sr_1_3?qid=1684555516&refinements=p_27%3AChristine+Erdic&s=books&sr=1-3&text=Christine+Erdic

An der Nordsee
Mit 12 Jahren wurde ich erneut verschickt: Diesmal nach Langeoog an die Nordsee. Hier hatten wir jeden Morgen erst Frühsport und wurden danach gewogen. Ich wurde stets angemeckert, weil ich partout nicht zunahm. Dafür konnte ich doch nichts! Wir wurden mit Eiern und Milchbrei (von dem wir einmal alle fürchterlichen Durchfall bekamen) regelrecht gemästet, während die auf Diät gesetzten Kinder durch eine große Glasscheibe zuschauen und von ihrem kargen Mahl zehren mussten. Ein kleineres Mädel, das neben mir saß, konnte Erbsen absolut nicht ausstehen. Sie schüttelte sich: „Igitt igitt!“ Heimlich ließ sie die grünen Kügelchen in einer Nische unter dem Tisch verschwinden. Ich freute mich bei dem Gedanken an das Gesicht desjenigen, der sie eines Tages dort vielleicht entdecken würde. Am Ende des Aufenthalts hatte sich allerhand angesammelt, wie die Kleine mir stolz zeigte.
Tagsüber ging es ans Meer. Ich war nur einmal mit im Wasser, obwohl ich inzwischen gut schwimmen konnte. Wir mussten da nämlich alle im Kreis stehen, uns an den Händen fassen und „Laurenzia“ singen. Auf und nieder ging es im Wellengang zum Takt des Liedes. Wie albern! Da spielte ich dann doch lieber Beach-Volleyball! Zum Glück stand das zur freien Auswahl.
Ich erinnere mich noch, dass ich gleich bei der Ankunft im Heim die Frage stellte: „Werden wir hier nachts eingeschlossen?“ Verwundert verneinte die Erzieherin. Wir durften dann auch wirklich jederzeit zur Toilette gehen. Allerdings gab es nachmittags um 15 Uhr das letzte Getränk, und das war immer Hagebuttentee. Ich konnte ihn nicht ausstehen, aber ich zwang mich, das blassrote Gebräu zu trinken, denn vor dem nächsten Frühstück gab es ja nichts mehr.
Als bei der Abschiedsparty nach 6 Wochen der einzige von uns allen einstimmig als gutaussehend bezeichnete Junge von einem anderen Mädchen weggeschnappt wurde und ich noch genauso dünn wie vorher war, erklärte ich die Kur für mich persönlich als gescheitert. Ich hatte ganz umsonst gedurstet.
Zu Hause wurde mir oft damit gedroht, mich in ein Heim für schwererziehbare Kinder zu stecken, was ein kleines Trauma in mir auslöste. Wie tief das steckte, wurde mir erst später bewusst, als wir Jahre später auf dem Gymnasium im Kunstunterricht eine Fotocollage aus Bildern, die wir aus Zeitschriften schnitten, fertigen sollten. Meine Collage war schwarz-weiß und zeigte einen kleinen Jungen mit traurigem Gesicht, der sein kariertes Bettzeug in einen verdreckten Gang zog, ein finster blickendes Ehepaar, einen Zaun aus Stacheldraht und ein Haus, das dem Kindererholungsheim an der Nordsee verdächtig ähnelte.
© Christine Erdiç

Mehr über die Autorin unter:
http://christineerdic.jimdofree.com/
https://literatur-reisetipps.blogspot.de/

Wichtiger Hinweis: Bücher, die bei Amazon derzeit nicht verfügbar sind, mit Versandgebühr oder zu überteuertem Preis von Zwischenhändlern angeboten werden, finden Sie oftmals versandkostenfrei in anderen Online-Shops wie z.B. Thalia, buch24.de, Weltbild, Hugendubel, bücher.de oder BoD. Es kostet nichts außer ein wenig Zeit, sich zu informieren.

Firmeninformation:
Britta Kummer wurde 1970 in Hagen (NRW) geboren. Heute lebt sie im schönen Ennepetal und ist gelernte Versicherungskauffrau.
Die Freude am Schreiben hat sie im Jahre 2007 entdeckt und seit dieser Zeit bestimmt es ihr Leben.
Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher. Zusätzlich gibt es auch zwei Bücher zum Thema MS. Diese sind aber keine Fachbücher über die Krankheit MS (Multiple Sklerose), sondern die MS-Geschichte der Autorin.
https://brittasbuecher.jimdofree.com/