Die World Money Fair 2012 war ein voller Erfolg
(pdn) Die letzte Woche zu Ende gegangene weltgrößte Münzenmesse World Money Fair hat erneut rund 15.000 Menschen in das Berliner Estrel Convention Center gelockt. Die Besucher kamen voll auf ihre Kosten, gab es doch vom britischen Männerchor bis zur teuersten jemals in Deutschland versteigerten Münze viele Attraktionen. Dazwischen lag ein buntes Mosaik alter und neuer Münzen aus aller Welt.
Wenn Briefmarken die Visitenkarten der Länder sind, wie es unter den Philatelisten heißt, dann sind die Münzen längst zu repräsentativen Botschaftern der Nationen geworden. Das lässt sich nirgends besser beobachten als auf einer Münzenmesse, zumal noch, wenn sie mit über 300 Austellern aus 45 Ländern die größte und vielfältigste ihrer Art ist. In diesem Jahr musste die Messeleitung sogar noch einen weiteren Bereich anmieten, um alle Messestände unterzubringen. Was sich dann dort einmal jährlich an numismatischen Schätzen von der antiken Drachme bis zur modernen Euro-Sammlermünze an einem Ort zusammendrängt, ist selbst für Nichtsammler höchst interessant und sehenswert.
Schon am Vorabend der eigentlichen Messe sorgte die World Money Fair 2012 für Schlagzeilen: Das Auktionshaus Künker versteigerte den Familienrubel des russischen Zaren Nikolaus I. aus dem Jahr 1836 ist mit einem Zuschlag von 650 000 Euro. Dieser außergewöhnliche Rubel mit dem seltenen Münzporträt des Zaren wurde damit zur teuersten Münze, die jemals in Deutschland versteigert wurde.
Doch – und das ist das Schöne an der World Money Fair – der sprichwörtliche Rubel rollt hier nicht nur für die betuchteren Mitmenschen unter uns. Viele fanden dieses Jahr in Berlin auch ihr persönliches Schnäppchen – beispielsweise ein „Märchenschloss für zwei Euro“. Denn innerhalb der 2-Euro-Bundesländerserie sorgte diesmal Bayern mit dem Schloss Neuschwanstein für ein attraktives Motiv. Und so drängten sich die Sammler am traditionalen Erstverkaufstag zur Eröffnung der World Money Fair am Stand der Münzhandelsgesellschaft Deutsche Münze, um ein Fünferset niegelnagelneuer 2-Euro-Stücke (mit den Prägezeichen aller fünf deutschen Prägestätten) gegen zehn Euro getauscht zu bekommen.
Ebenfalls einen 10-Euro-Schein konnte man am Stand des Berufsverbands des deutschen Münzenfachhandels in einen „Geldautomaten“ schieben. Heraus kam eine 10-Euro-Gedenkmünze für die Sammlung zuhause. Welche der letztjährigen Ausgaben man sich dabei einhandelte, blieb allerdings das Geheimnis der Maschine. Natürlich konnte man sich auf der Messe aber auch gezielt nach alten oder neuen Münzen aus aller Welt umschauen – oder sich an den jeweiligen Ständen beraten lassen.
Neben vielen weiteren Messe-Attraktionen, die hier nicht alle aufgezählt werden können, galt die besondere Aufmerksamkeit der Besucher dem Stand der Royal Mint, denn Großbritannien war das diesjährige Ehrengastland. Hier standen das Olympiamünzenprogramm der Sommerspiele „London 2012 sowie das diamantene Thronjubiläum der Queen im Interessensfokus. Doch die Royal Mint hatte noch mehr zu bieten. So erfreute ein 32-köpfiger Männerchor die Messebesucher mit den schönsten englischen Volksweisen. Und als die britischen Sangesbrüder dann auch noch „Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus“ intonierten, war die junge Hostess am gegenüberliegenden Stand des „Deutschen Münzen Magazin“ so überwältigt, dass die Tränen der Rührung flossen.
So war die World Money Fair im Jahr 2012 in Berlin mehr denn je ein Ort für große Gefühle ebenso wie für ein buntes Miteinander der Nationen, ein Platz für engagierte Sammler und Numismatiker ebenso wie für die erstmals „Reingeschneiten“, die sich auf Anhieb wohlfühlten. Für alle, die dieses Mal nicht dabei sein konnten, hat Barbara Balz einen guten Rat parat: „Save the date“, sagt die Messechefin, „die nächste World Money Fair – dann mit Frankreich als Ehrengastland – findet vom 1. bis 3. Februar 2013 statt!“
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